Deutschland in der Energiekrise: Potenziale der heimischen Förderindustrie

Die Gewinner der Energiekrise: Öl-Aktien schnellen in die Höhe Bild: Depositphotos / Kokhanchikov

Die Energieversorgung in Europa und Deutschland geht weiterhin durch schwierige Zeiten – zwar scheint sich die Stimmung bezüglich der Versorgungsstrukturen zu entspannen, doch ist die Krise mit Blick auf die Energiepreise und auf die CO2-Einsparziele längst nicht überwunden.

„Eine Strategie zur Gasversorgung in Deutschland kann sich nicht im Kern auf den LNG-Weltmarkt mit all seinen Unsicherheiten verlassen. Die viel zu hohen Gas- und Strompreise werden unsere Volkswirtschaft noch für Jahre unter enormen Druck setzen. Bei allem Bemühen um einen reduzierten Erdgasverbrauch: wesentlicher Teil der Lösung ist ein möglichst hohes Erdgasangebot, das die Preise senkt. Die Energiekrise macht es notwendig, sich auch den Potenzialen hier vor Ort neu zu öffnen. Dazu gehört auch eine hinreichend informierte und abgewogene Entscheidung bezüglich der Option Schiefergas aus Deutschland“, so Dr. Ludwig Möhring, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG) anlässlich der Jahrespressekonferenz.

In Deutschland wurden 2022 rund 4,8 Milliarden Kubikmeter Erdgas und rund 1,7 Millionen Tonnen Erdöl gefördert, die 5,5 Prozent des Erdgasbedarfs und etwa zwei Prozent des Erdölbedarfs deckten. Die verbrauchsnahe Produktion trägt dabei nicht nur zur Versorgungssicherheit bei und sorgt für Druck auf die Preise, sondern ist auch unter Klimaschutzgesichtspunkten sinnvoll. Denn ihre CO2-Bilanz ist erheblich besser als die von alternativ erforderlichen LNG-Importen, die 20 bis 30 Prozent mehr Emissionen verursachen.

„Solange Erdgas und Erdöl in Deutschland genutzt werden, sollte die nach höchsten Standards praktizierte heimische Förderung ihren Beitrag leisten“, appelliert Möhring.

Aktuelle Initiativen der Bundesregierung zeigen, welches Potenzial die Förderindustrie für die Transformation der Energielandschaft hat: Dass klimaneutraler blauer Wasserstoff aus Erdgas im Rahmen der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie aufgenommen wurde, belegt ein ergebnisorientiertes Umdenken in der Bundesregierung. Gleichermaßen gilt das auch für die Rolle von Carbon Capture and Storage (CCS), die die Bundesregierung im Rahmen der Carbon Management Strategie festlegen wird.  Schließlich hat die Tiefengeothermie im Wärmemarkt ein enormes Entwicklungspotenzial – auch das hat die Politik erkannt. Die Förderindustrie steht mit Know-how und vielen verfügbaren Bohrungen bereit, dieses zu nutzen.

„Die Potenziale unserer Industrie, zum Erfolg dieses Transformationsprozesses beizutragen, gehen weit über die Produktion von Erdgas und Erdöl hinaus. Die Politik ist aufgerufen, die Potenziale der heimischen Förderindustrie konsequent und aktiv aufzugreifen“, so Möhring.

Pressemitteilung des BVEG – Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V.

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