Die Pandemie: ein Goldrausch? – der Oxfam-Bericht ist da

Arm und reich in Buenos Aires Depositphotos / mejikyc

»Inequality Kills«, also »Ungleichheit tötet«: So heißt der Titel des Oxfam-Berichts, der am 17. Januar veröffentlicht wurde. Darin berichtet die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation, dass die Pandemie die Schere zwischen arm und reich weltweit vergrößert habe.

So habe sich zwar das Vermögen der zehn reichsten Personen, darunter Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg, im Zeitraum von März 2020 bis November 2021 verdoppelt – die Lage von 99 Prozent der Bevölkerung sei allerdings verschärft worden. Insgesamt seien über 160 Millionen Menschen durch Covid-19 zusätzlich von Armut bedroht. Manuel Schmitt, Referent für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland, fasst die Lage gegenüber der »Tagesschau« wie folgt zusammen: »Regierungen haben Milliarden in die Wirtschaft gepumpt, doch ein Großteil ist bei den Menschen hängengeblieben, die von steigenden Aktienkursen profitieren.« Dies sei einer der Gründe, warum die Pandemie für die Reichsten »einem Goldrausch« gleiche.

Wie Oxfam Deutschland am 19. Januar in einer Pressemitteilung bekanntgab, fordern mittlerweile auch Millionäre aus insgesamt neun Ländern die Einführung einer Vermögenssteuer. Der Analyse »Taxing Extreme Wealth« zufolge könnte eine solche Steuer, die Millionäre mit zwei und Milliardäre mit fünf Prozent besteuert, insgesamt 2,52 Billionen US-Dollar pro Jahr weltweit einbringen. Dieser Betrag würde laut Oxfam Deutschland ausreichen, damit 2,3 Milliarden Menschen nicht mehr in Armut leben müssten. Zudem könnte eine gesundheitliche und soziale Grundversorgung von 3,6 Milliarden Menschen gewährleistet und genügend COVID-19-Impfstoff hergestellt werden, um den Bedarf der Weltbevölkerung zu decken. »Taxing Extreme Wealth« entstand unter anderem in Zusammenarbeit von Oxfam mit der Gruppe Patriotic Millionaires. Zu dieser gehört unter anderem die Dokumentarfilmerin Abigail Disney – die Großnichte und Millionenerbin Walt Disneys.

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