Eine Pleite-Welle bleibt wohl aus

Eine Pleite-Welle bleibt wohl aus IMAGO / Future Image

Monatelang war die Insolvenzantragspflicht aufgrund der Corona-Krise ausgesetzt – seit Mai sind zahlungsunfähige Firmen wieder verpflichtet, Insolvenz anzumelden. Experten begrüßen die Pflicht und erwarten keine Pleite-Welle. Dennoch drohen etwa 5.000 Insolvenzen. Diese Zahl nennt jedenfalls der Wirtschaftsexperte Klaus-Heiner Röhl vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln gegenüber dem ZDF. Das sei aber aufgrund der derzeit sehr geringen Anzahl von Unternehmensinsolvenzen absolut verkraftbar für die Volkswirtschaft, so Röhl.

Der Bankenverband begrüßt diesen Schritt ebenfalls, nur so könne wieder Transparenz hergestellt werden. Die große Frage für die Finanzbranche sei: Wie viele Unternehmen sind faktisch pleite und würden ausschließlich dank der staatlichen Hilfen überleben?
Das Programm zur Unterstützung der Wirtschaft mit 350 Milliarden Euro Hilfen und weiteren 820 Milliarden Euro Garantien ist das größte in der Geschichte der Bundesrepublik. Auch wenn die Frist zum ersten Mai ausgelaufen ist, gibt es noch politischen Streit in der Regierungskoalition. Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, erklärte, seine Partei wolle die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht verlängern, weil noch zu viele Unternehmen auf staatliche Hilfen warteten. Die Unionsparteien sind dagegen.

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