Euro fällt auf Rekordtief

Der Euro erreichte am Dienstag seinen tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Der starke Dollar und die Politik der Europäischen Zentralbank lassen ihn immer weiter fallen. So fiel er unter die Marke von 1,08 Dollar. Der Euro kommt der US-Währung damit immer näher.

Was sind die Gründe dafür? Zum einen wird in den USA eine zeitnahe Erhöhung der Zinsen bei der Notenbank Fed erwartet. Dadurch würden die Zinsen in den USA steigen, was die Investoren in Dollar-Anlagen treibt. Erschwerend kommt hinzu: In der Eurozone können Anleger nur mit kleinen Renditen rechnen oder gar negativen Zinsen.

Außerdem sorgen die Anleihekäufe der EZB für eine Euro-Flutung der Finanzmärkte, was ebenfalls auf der Gemeinschaftswährung lastet. Auch die Misere rund um die griechischen Staatsfinanzen wirken sich negativ auf den Euro-Kurs aus. „Der Athener Regierung scheinen die Mittel schneller auszugehen als erwartet. Darüber hinaus glänzen griechische Spitzenpolitiker nicht mit Reform- und Kooperationsvorschlägen. Vor diesem Hintergrund dürfte der Euro bis auf Weiteres in der Defensive bleiben“, meint Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Die EZB-Politik könnte die Parität zwischen Euro und Dollar beschleunigen. Es sei „nur eine Frage der Zeit“, kommentiert Anton Börner vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen die derzeitigen Entwicklungen. Er ist der Meinung, dass das Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone eine Besserung des Euro-Kurses bewirken könnte und dies keine schwere Krise verursachen würde: „Wir sehen das nicht so, dass, wenn Griechenland aus dem Euro austreten würde, die Welt zusammenbrechen würde“. Wenn sich das Land nur mit immer neuen Finanzspritzen über Wasser halten kann, ist es fraglich, ob ein Verbleib im Euro-Raum sinnvoll ist.

Bild: geralt | pixabay

 

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