Im Gespräch mit Dr. Oliver Pott: Die Startup-Trends 2021

Bild: Depositphotos/sabthai

Eine gute Idee ist erst der Anfang eines langen Weges zum erfolgreichen Startup. Auf diesem Weg gibt es viele Stolperfallen, die selbst die enthusiastischsten Gründer zur Verzweiflung und zum Aufgeben ihrer Idee bringen können. Was die Startup-Trends für 2021 sind und wie man Fehler vermeidet, wenn man vorhat, in den nächsten Jahren ein Startup zu gründen, erklärt Professor, Unternehmer und Business-Coach Dr. Oliver Pott im Interview.

Herr Dr. Pott, Sie haben schon einige Unternehmen gegründet und zum Erfolg geführt. Wo sehen Sie die meisten Schwierigkeiten in der Gründungsphase?

Die meisten Unternehmen heutzutage scheitern, weil sie Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die „am Markt vorbeigehen“. Das heißt, dass es keine Zielgruppe und somit keinen Absatzmarkt gibt.

Gibt es Zielgruppen, die momentan und in nächster Zeit besonders interessant sind?

Umweltbewusstsein und gesunde Ernährung wird einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft einnehmen. Produkte können daher auf besonders gesundheits- und umweltbewusste Menschen zugeschnitten werden.

Die Themen Reisen und Gaming liegen auch schwer im Trend, und vereinen eine große Zielgruppe hinter sich.

Und welche Geschäftsideen liegen momentan und auch in Zukunft im Trend?

Immer beliebter wird die Arbeit von zuhause aus, weil sie viele Vorteile mit sich bringt. Daher wird auch in Zukunft das Gründen von sogenannten Internet-Businesses weiterhin im Trend liegen. Das kann ein Online-Shop sein, in dem man seine eigenen oder fremde Produkte verkauft, oder auch ein Wissens-Business.

Wissens-Business?

Der Verkauf von Wissen kann ein lukratives Geschäftsmodell sein. Doch wie in jedem anderen Business gilt auch hier, dass Kunden nur für Qualität bezahlen. Im Fall von Wissen heißt das, dass der Inhalt entsprechend hochwertig sein sollte und keinesfalls nur aufbereitete Informationen beinhalten sollte, die Nutzer auch einfach im Internet finden können. Eine Nische ist dabei ideal.
Generell geht auch der Trend dorthin, dass man mit einem Produkt oder einer Dienstleistung nicht mehr eine breite Masse bedient, sondern sich auf eine bestimmte Zielgruppe konzentriert.

Wie erreicht man die Zielgruppe am besten?

Eine gute Online-Marketingkampagne ist das A und O, wenn man sein Produkt oder seine Dienstleistung so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen möchte. Je nachdem, wo sich die Zielgruppe im Internet aufhält – in sozialen Netzwerken oder bestimmten Online-Foren – kann man dort auf sich und sein Produkt aufmerksam machen. Am besten in einer nicht-werblichen Weise, zum Beispiel durch einen kompetenten Beitrag, der nebenbei einen Link zur Produktseite enthält.

Was raten Sie jungen Unternehmern, die zum ersten Mal ein Business gründen wollen?

Bevor man viel Zeit und Geld in die Entwicklung eines Produkts investiert, sollte man in jedem Fall prüfen, ob es dafür eine ausreichend große Zielgruppe gibt, die auch bereit ist, dafür zu bezahlen. Ist man sich seiner Idee sicher, sollte man einen möglichst detaillierten Business-Plan aufstellen, der einen wie an einem roten Faden durch die Gründung und Anfangsphase leitet.
Wer finanzielle Unterstützung braucht, sollte sich nach Fördermöglichkeiten umsehen. Diese werden unter anderem auch von Jobcentern angeboten.
Durch den Besuch von Gründerseminaren, wie sie zum Beispiel von der IHK angeboten werden, oder das Einholen von Rat bei einem Experten, lassen sich außerdem viele Klippen umschiffen, die zum vorzeitigen Scheitern des Unternehmens führen könnten.

Bild: Privat

Dr. Oliver Pott lehrt in Paderborn Unternehmensgründung und Internet-Marketing. Außerdem ist er Unternehmer und Business-Coach im von ihm gegründeten Unternehmen founder.de. Hier hilft er Jungunternehmern oder Erstgründern, ihre Geschäftsidee in ein ertragreiches Business-Modell umzusetzen.

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