Nokia klagt erfolgreich gegen Oppo: Dem Markt droht Knappheit

Nokia klagt erfolgreich gegen Oppo: Dem Markt droht Knappheit IMAGO / NurPhoto

Nokia hat gegen den chinesischen Smartphonehersteller Oppo geklagt und gewonnen. Das Landgericht München hat am Freitagnachmittag ein Verkaufsverbot für die Marken Oppo und die Premiummarke OnePlus verhängt, wie das Onlineportal der »Wirtschaftswoche« schreibt. Auf der Internetseite des Herstellers sind nur noch Zubehör und Service erhältlich. »Abgesehen davon, dass wir den Verkauf und die Vermarktung von bestimmten Produkten aussetzen, wird Oppo den Betrieb in Deutschland fortsetzen«, wird Oppo-Pressesprecher Peter Manderfeld zitiert.

Wenn der Patentkonflikt, bei dem es um Lizenzgebühr für die Patente auf Kommunikationstechnik wie 5G geht, nicht vor Weihnachten abschließend geklärt werden kann und Nokia im »Patent War« auch gegen die Marke Vivo und RealMe (BBK-Konzern, zu dem auch Oppo gehört) erfolgreich ist, fallen zehn Prozent des Smartphone-Angebots in Deutschland weg. Dieser Wegfall würde vor allem das preisgünstige Segment betreffen. Andere Hersteller können diese Lücke wiederum aufgrund des Chipmangels kaum ausgleichen, was höhere Preise zur Folge hätte.

Für Oppo ist es betriebswirtschaftlich nicht interessant, eine weltweite Lizenz zu erwerben, denn die Kalkulation der Smartphones ist sehr knapp, weshalb die Marke vornehmlich in Niedriglohn-Ländern verkauft wird. Nokia strebt dem Bericht nach weitere Klagen in Frankreich, Spanien, Großbritannien, Niederlande, Schweden und Finnland an. Bei einem Erfolg könnte Oppo ganz aus Europa verschwinden.

MK

 

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