Ökostrom-Branche leidet unter Investitionsstau

Ökostrom-Branche leidet unter Investitionsstau Bild: Depositphotos / Ai825

Die Ökostrom-Branche im Norden warnt vor einer Vollbremsung beim Ausbau erneuerbarer Energien. Als Gründe nannten Branchenvertreter die geplanten Regelungen zur Strompreisbremse. Die Bundesregierung riskiere mit aktuellen Plänen zur Übererlösabschöpfung einen Investitionsstau, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien Marcus Hrach. Investitionsprojekte in Millionenhöhe würden in Schleswig-Holstein derzeit ausgesetzt und vielfach sogar ganz gestoppt. Laut aktuellem Gesetzentwurf würden nicht nur zusätzliche Gewinne abgeschöpft, sondern auch durch die Krise entstandene zusätzliche Umsätze, sagte Hrach. Das sei bedrohlich. Es habe drastische Folgen auf die Wirtschaftlichkeit von Projekten, weil teils immens gestiegene Erzeugungskosten nicht berücksichtigt würden.

Nach Angaben von Vorstand Michael Möller ist die VR Bank Nord in Projekte mit einem Volumen von 400 bis 500 Millionen Euro involviert. Bei mindestens der Hälfte werde derzeit aber die »Stop-Taste« gedrückt. Wichtigste Prämissen seien Planungssicherheit und auskömmliche Parameter für eine solide Wirtschaftlichkeit. Beides sei durch das aktuelle Gesetz gefährdet. Er sprach von einer »Vollbremsung für die erneuerbaren Energien«. Gefährdet ist nach Darstellung von Ove Petersen, dem Mitbegründer von GP Joule, auch der Zubau von Solaranlagen. Der Geschäftsführer von BioEnergie Gettorf, Martin Lass, rechnet damit, dass aufgrund der Pläne in der Biogasbranche flexible Speicherkraftwerke vom Stromnetz gehen werden. Der durch die Pläne der Regierung entstandene Vertrauensverlust werde die Energiewende um Jahre zurückwerfen.

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