Wikileaks-Gründer Assange wird festgenommen

Julian Assange ist in der Botschaft Ecuadors in London von britischen Polizisten festgenommen worden. Der Wikileaks-Gründer lebte dort seit dem Jahr 2012, weil er dachte, dass er dort nicht verhaftet werden kann. Das berichtet das Internetportal welt.de, das sich auf Angaben der britischen Polizei beruft.

Demnach erhielt die Polizei am Donnerstag die Erlaubnis, die Botschaft zu betreten, weil die ecuadorianische Regierung das Asyl für Assange aufhob. Die Enthüllungsplattform Wikileaks wertete es als „illegal“, dass Assange der Anspruch auf diplomatisches Asyl untersagt wurde. Die Plattform sprach davon, dass internationales Recht verletzt worden sei. Das Online-Medium spiegel.de nannte als Grund für den Entzug des Asyls, dass Assange nach Ansicht der Regierung Ecuadors gegen Regeln verstoßen hat: Er habe Fotos, Videos und Privatgespräche des ecuadorianischen Präsidenten Lenin Moreno veröffentlicht. Wikileaks habe einen Tweet veröffentlicht, Assange sei nicht aus der Botschaft herausgegangen, sondern britische Polizisten seien vom Botschafter ins Gebäude gelassen worden.

Assange wurde wegen Vergewaltigungsvorwürfen gesucht

Als Assange in der diplomatischen Vertretung Ecuadors Asyl gesucht hatte, wurde er mit einem europäischen Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden gesucht. Die Staatsanwaltschaft in Schweden habe die Ermittlungen jedoch im Mai 2017 eingestellt, informiert spiegel.de weiter. Britische Behörden unterstellten Assange aber, dass er seine Kautionsauflagen verletzt hat, als er in der Botschaft Unterschlupf suchte.

Wikileaks war in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, als die Enthüllungsplattform geheime US-Dateien veröffentlichte. Sie dokumentierten unter anderem Menschrechtsverletzungen und Tötungen von Zivilisten, die amerikanische Soldaten in Afghanistan verübten. Zuletzt geriet Wikileaks ins Visier der US-Ermittler, weil die Internetseite geklaute E-Mails der Demokraten im Präsidentschaftswahlkampf 2016 publizierte. Die US-Ermittler vermuten, dass die E-Mails von russischen Hackern abgefangen und an Wikileaks weitergeleitet wurden. Diesen Fakt ließ der Sonderermittler des FBI, Robert Mueller, in seinen Abschlussbericht einfließen, den er schrieb, weil die Russen sich in die Präsidentschaftswahl eingemischt haben sollen, die Donald Trump gewann.

 

Bildquelle: ibphoto/depositphotos.com

 

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