Das perfekte Portfolio für Krisen?

Timotheus Künzel Anleger Karl Sammer

Timotheus Künzel erklärt, welches Mindset Anleger in unsicheren Zeiten weiterbringt

Die Zeiten für Anleger werden härter, wenn man sich die aktuellen Inflationszahlen von über sechs Prozent ansieht. Auch das zukünftige Marktumfeld dürfte nicht einfach werden. Dem widerspricht Finanz- und Immobilienexperte Timotheus Künzel massiv. Er geht davon aus, dass finanzielle Freiheit und professioneller Vermögensaufbau in jedem Marktumfeld funktioniert. Wie das geht, verrät er im Gespräch mit dem Finanzblatt.

Die größten Krisen spielen sich im Kopf ab

Wer Krisen sehen will, sieht Krisen – dieser Spruch trifft wohl für eine Großzahl an zaudernden Investoren zu. Sie sind immer auf der Suche nach dem Haar in der Suppe, um nicht in die Handlung zu kommen, sich der Entscheidung zu entziehen: »Doch es sind gerade Krisenzeiten, wo hervorragende Renditen möglich sind. Derzeit sehen wir ein massives Anziehen der Inflation und der Panik an den Märkten. Wer jetzt klug agiert, bekommt wahre Werte zu hervorragenden Preisen«, so Künzel im Gespräch. Auf jeden Fall sollten sich Anleger nicht davon abbringen lassen, mit dem Vermögensaufbau zu beginnen, denn wenn die Inflation nachlässt, kommt eben irgendein anderer Faktor, der Zögern und Zaudern Tür und Tor öffnet, erläutert der Investmentexperte.

Gute Pläne funktionieren unabhängig vom Marktumfeld

Die Einstellung mache den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg, so Künzel: »Zuerst sollte sich jeder Anleger fragen, was er wirklich mit seinen Investments erreichen möchte. Im zweiten Schritt muss er sich fragen, wie groß seine Risikobereitschaft ist und erst dann kann eine maßgeschneiderte Strategie folgen«. Viele Investoren scheinen es umgekehrt zu machen und scheitern dann an ihren eigenen Emotionen. Wer zu viel Risiko eingeht, weil er alles auf eine Karte setzt, wird nachts wohl kaum ruhig schlafen können und das Investment abbrechen. Wer überdiversifiziert, verliert laut Künzel sehr schnell den Überblick und lässt vielleicht wertvolle Chancen ungenutzt. »In allen Anlageklassen gibt es Investments, die unterschiedliche Risikoprofile aufweisen. Die Kunst ist es, diese so auszuwählen, dass sie der eigenen Risikoaffinität entsprechen. Dann kann wirklich ein Portfolio aufgebaut werden, welches marktunabhängig performt«, so der Investmentstratege. 

Lieber Marathon statt Sprint

Je kürzer der Investitionshorizont, desto mehr Spekulationsanteil und desto mehr Risiko müsse eingegangen werden,erklärt Künzel. Mit einer professionellen Investmentstrategie habe dies allerdings wenig zu tun: »Langfristige Investments schaffen Werte. Immobilien stellen solche Werte dar, aber auch Edelmetalle und Aktien. Wer finanzielle Freiheit anstrebt, sollte in jedem Fall dafür sorgen, dass er einen passiven Einkommensstrom aufbaut, der weitere Liquidität generiert«, verrät der Finanz- und Immobilienexperte. Nicht selbst genutzte Immobilien nehmen hier eine Sonderstellung ein, weil sie mehrere Vorteile vereinen: Sie schaffen Werte, sie sorgen durch den Fremdfinanzierungsanteil für einen Hebel und sie sorgen durch die Mieteinnahmen für eine Form des passiven Einkommens. Allerdings muss hier ein Zeithorizont von Mindestens 10 Jahren anvisiert werden, so Künzel, um Planbarkeit zu erzielen.

Sind Immobilien nicht schon zu teuer?

Auch hier schlägt der Krisenmodus wieder zu: »Wenn man beispielsweise Immobilien deutscher Metropolen mit Immobilien in Paris oder London vergleicht, bemerkt man schnell, dass die Bewertungen noch viel Luft nach oben haben«, so Künzel. Auch die Ausrede, dass anziehende Zinsen ein Investment in Immobilien unattraktiv machen, lässt der Immobilienexperte nicht gelten: »Erhöhte Zinsen können steuerlich geltend gemacht werden. Außerdem bezahlt der Mieter einen gehörigen Anteil dieser Zinsen durch seine Miete. Als Vermieter ist man gegen steigende Zinsen daher mehrfach abgesichert, auch gegen ein Steigen der Inflation«. Wenn man mit Menschen aus den 70er Jahren gesprochen hätte, wären diese vermutlich auch zur Erkenntnis gelangt, dass die Immobilienpreise zu hoch für einen Einstieg gewesen wären.

Der Mix macht´s

Um ein Vermögen in einem schwierigen Marktumfeld aufzubauen, benötigt es eine professionelle Strategie, welche kontinuierlich Liquidität aufbaut: »Meine Kunden legen den Schwerpunkt auf die Erzielung von passivem Einkommen. Dieses sorgt für Liquidität und dadurch für Flexibilität, wenn sich Marktchancen ergeben«. Die Immobilie ist eines dieser Assets, doch auch Aktien sorgen durch Dividende für einen Cashflow, der wieder angelegt werden kann und so zu einem massiven Hebel des eigenen Vermögens führt. Der Kryptobereich ist für Künzel auch interessant, allerdings muss hier noch genauer hingesehen werden, wie es um das eigene Risikoprofil steht: »Wenn Kunden mit Volatilitäten von 30 bis 50 Prozent pro Tag gut umgehen können, dann spricht nichts gegen eine Beimischung von Kryptowährungen, zumal diese auch für einen passiven Profit sorgen können. Wer damit nicht klarkommt, soll sich lieber auf traditionelle Investments fokussieren«.

 Wachstum ist unvermeidlich

Natürlich kommt es immer wieder zu Schwankungen in allen Bereichen der Wirtschaft und damit auch der verschiedenen Investmentklassen. Wer nicht alles auf ein Pferd setzt und weiß, wohin er »reiten« möchte, wird, laut Künzel, auch ein Vermögen aufbauen können, egal in welchem Marktumfeld: »Die hohe Kunst des Investierens ist es, sich nicht verrückt machen zu lassen von Schwankungen und das Umfeld für sich zu nutzen. Chancen ergeben sich täglich und es liegt an den Investoren, sich selbst in die Lage zu versetzen, diese nutzen zu können.« Am Ende des Tages ist die Wirtschaft auf Wachstum ausgerichtet, auch, wenn es kurzfristig Rückschläge geben kann. Nutzen Sie diese Möglichkeiten!

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