DZ Bank-Analyse zeigt: Deutsche Haushalte trotz Krise reich

DZ Bank-Analyse zeigt: Deutsche Haushalte trotz Krise reich Depositphotos / gregorylee

Die privaten Haushalte haben derzeit rund 7,7 Billionen Euro zur Verfügung und sind damit so reich wie nie – das ergibt sich aus einer neuen Studie des DZ Bank Research. In der kürzlich veröffentlichten Analyse flossen die Auswertungen von Wertpapieranlagen, Bargeld, Bankeinlagen sowie die Ansprüche gegenüber Versicherungen mit ein. Über die Vermögensverteilung geben weder die Ergebnisse der DZ Bank noch die offiziellen Zahlen der Deutschen Bundesbank Auskunft. Letztere wird ihre Ergebnisse voraussichtlich erst im Frühjahr bereitstellen.

Wie konnten die privaten Haushalte 2021 trotz Pandemie ein solches Gesamtvermögen aufbauen? Nach Ansicht des Leiters für Makroökonomik/Branchenresearch der DZ Bank Michael Stappel sei dies zu einem großen Teil auf ihre hohe Sparsamkeit zurückzuführen. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, die auf der Seite der Bank veröffentlicht wurde. Einen großen Anlass zum Sparen gab 2021 die Pandemie. Dies lässt sich unter anderem an der Reisebereitschaft des letzten Jahres verdeutlichen: Nach Befragungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) sank diese im Vergleich zu den Jahren vor Covid-19. Zusätzlich zum Rückgang der geplanten Reisen mussten viele bereits gebuchte Urlaube und zahlreiche Reisen storniert werden. Die vierte Corona-Welle verpasste weiterhin dem Konsumverhalten der Deutschen einen Dämpfer.

Neben dem pandemiebedingten Verhalten zeichnet sich ein weiterer Trend bei den privaten Haushalten ab, der für den Vermögenszuwachs mitverantwortlich ist: die vermehrte Hinwendung zu Aktien- und Fondssparplänen. Gemäß der DZ Bank-Analyse waren diese Anlagen im Jahr 2021 für einen Wertzuwachs von 130 Millionen Euro verantwortlich. Zwar entscheiden sich die Privathaushalte bei der Vermögensanlage immer noch größtenteils für die klassische Bankeinlage, die vermehrte Investition in Fonds und Aktien könne sich aber laut Stappel in den nächsten Jahren noch verstärken. Der Ökonom prognostiziert für 2022 einen weiteren Anstieg des Privatvermögens – auch wenn dieser vermutlich geringer ausfallen wird als im letzten Jahr.

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