Erdogan stellt Getreide-Export aus Ukraine in Aussicht

Erdogan stellt Getreide-Export aus Ukraine in Aussicht IMAGO / SNA / Grigory Sysoev

In der Debatte um die von Russland blockierte Getreide-Ausfuhr aus der Ukraine scheint sich eine Lösung anzubahnen: Wie das Büro des türkischen Präsidenten Erdogan laut »dpa«-Informationen kürzlich mitteilte, steht die Unterzeichnung eines Abkommens unmittelbar hervor. Dieses erlaube den Getreide-Export über das schwarze Meer. Schon am heutigen Freitag könnte es zu einem Vertragsschluss kommen. Neben russischen und ukrainischen Vertretern sollen hierbei auch Erdogan selbst sowie der UN-Generalsekretär António Guterres anwesend sein werden. Das Abkommen sei zunächst für eine Zeitspanne von etwa vier Monaten angelegt, heißt es.

Die Regelung betrifft etwa 20 Millionen Tonnen an Getreide, die von großer Wichtigkeit für den Weltmarkt sind. Noch im Juni hatte das Onlineportal der »Tagesschau« angesichts der russischen Getreide-Blockade den »Syngenta«-CEO Erik Fryrwald mit den Worten zitiert: »Wir stehen am Rande einer Nahrungsmittelkrise.« Bereits damals lagen dem Nachrichtenportal zufolge »Tausende Tonnen Weizen (…) in den Silos von Odessa und verrotten«.

Die nun offenbar bevorstehende Einigung bei der bereits seit Wochen anhaltenden, blockierten Ausfuhr führt jetzt zu der Organisation weiterer Sicherheitsvorkehrungen. Angaben der »dpa« zufolge solle verhindert werden, dass die Schiffe auch mit Waffen beladen werden würden. Daher solle es laut Aussagen des türkischen Außenministers Hulusi Akar Kontrollen in den jeweiligen Abfahrts- sowie Zielhäfen geben, auch ein Koordinierungszentrum in Istanbul sei geplant. Auf den Seerouten werde zudem die Sicherheit der Schiffe gewährleistet, meldet die »Tagesschau« unter Berufung auf Akar.

Wie sich eine mögliche Auflösung der Seeblockade auf die Getreidepreise auswirkt, ist derweil noch fraglich. Zwar hatte der Ukraine-Krieg die Preise für Getreide in die Höhe schnellen lassen, dass der Weizenpreis nach Auflösung der Blockade allerdings schnell wieder fallen wird, bezweifelt Professor Cramon-Taubadel vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen. »Dafür haben wir mit den Corona-Auswirkungen, Missernten und Logistik-Problemen zu viele weitere Probleme«, sagte er laut Onlineportal des »ZDF«.

 

AS

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