Finanzen

Software für Neugründer – Welche Investitionen lohnen sich?

4 Min.

20.09.2016

Für zahlreiche Existenzgründer sind Investitionen in Hard- und Software wichtige und notwendige Ausgaben. Zum einen können sie den Geschäftsalltag erleichtern und zum anderen machen sie die Leistungserbringung des Unternehmens überhaupt erst möglich. Für Start-ups, die primär digital arbeiten wie beispielsweise Marketingagenturen nehmen sie sogar einen Großteil des geplanten Budgets ein. Ob und welche Software erforderlich ist, hängt daher sehr von der Branche ab, in welcher das neu gegründete Unternehmen tätig wird, sowie von seiner Größe. Dennoch sollte jeder Neugründer ein gewisses Budget dafür einplanen.

Welche Software ist lohnenswert?

In vielen Fällen ist sogenannte Standardsoftware beim Neukauf von Hardware (z.B. PC, Notebook) bereits enthalten, weil sie Teil des Angebots beziehungsweise Lieferumfangs ist. Dabei handelt es sich um Schreib- oder Bürosoftware für die Textverarbeitung, das Erstellen von Tabellen und Präsentationen. Sind diese bei der Hardware nicht inkludiert, sollten sie nachgerüstet werden, weil in der Regel von jedem Existenzgründer genutzt werden. Darüber hinaus benötigen einige Unternehmen für die Erfüllung ihrer täglichen Aufgaben spezielle Programme, welche diese Tätigkeiten optimal unterstützen können.
Empfehlenswert für die meisten Neugründungen ist zudem eine Unternehmenssoftware, welche die Bereiche Buchhaltung, Auftragsbearbeitung, Rechnungsstellung und Gehaltsabrechnung abdeckt. Spezialisierte Softwarehersteller wie dieser richten ihre Programme darauf aus, dass diese unternehmerischen Grundaufgaben möglichst automatisiert erledigt werden können. Da das Verbuchen von Geschäftsvorfällen, die Erstellung von Angeboten und Rechnungen sowie die monatliche Abrechnung der Gehälter in jedem Unternehmen anfallen, müssen diese neben dem eigentlichen operativen Geschäft erfolgen. Doch nicht jeder Unternehmensgründer besitzt dafür passende Fähigkeiten oder es mangelt dafür an der notwendigen Zeit. Daher bedeutet diese Software eine große Unterstützung. Zum einen kann sie in der Regel ohne große Vorkenntnisse verwendet werden und zum anderen beschleunigt sie die Tätigkeiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Neugründer dafür nicht zwangsläufig Mitarbeiter einstellen müssen und sich so Personalkosten sparen.

Welche Nutzungsmöglichkeiten gibt es?

Besitzt ein Jungunternehmen ganz spezielle Anforderungen an eine Software, kann es diese maßgeschneidert entwickeln lassen. Dies ist zwar mit recht hohen Kosten verbunden, die sich allerdings lohnen können, wenn dadurch die täglichen Aufgaben effizienter zu erledigen sind. Denn durch eine schnellere und qualitativ bessere Auftragsabwicklung kann sich ein Start-up Wettbewerbsvorteile sichern.
Bei dieser sogenannten Auftragsprogrammierung erhält der Auftraggeber im Anschluss alle Rechte an der entwickelten Software. Zudem lässt sich diese individuell erweitern.
Im Gegensatz dazu verfügt der Existenzgründer lediglich über ein Nutzungsrecht, wenn er sich für den Kauf einer Standardsoftware entscheidet. Dafür zahlt er eine gewisse Gebühr, die allerdings deutlich unter den Kosten für eine Individualisierung liegt.
Eine weitere Option ist Software as a Service (SaaS), auch als Cloud Computing bekannt. Ein Dienstleister bietet dabei Programme an, auf die der Nutzer über das Internet zugreifen und Daten speichern kann. Dies funktioniert ähnlich wie ein Leasing, sodass nur Kosten für die tatsächliche Nutzung anfallen (Abrechnung pro Zugriff oder Zeiteinheit). Im Nutzungspreis enthalten, sind normalerweise Wartungsarbeiten und Updates. Für Existenzgründer ist diese Lösung in vielen Fällen empfehlenswert, weil sie sich so Investitionen in einen eigenen Server oder in ein eigenes Rechenzentrum sparen können.
Darüber hinaus lässt sich die Cloudlösung einfach erweitern, wenn sich das Unternehmen vergrößert und mehr Speicherkapazität notwendig ist oder die Anzahl der Anwender erweitert werden muss. Existenzgründer profitieren außerdem davon, dass sie sich so Top-Lösungen leisten können und nicht aufgrund eines knappen Budgets Kompromisse eingehen müssen.
Für welche Anwendungen in welcher Form entscheiden, müssen Neugründer letztlich individuell entscheiden. Bestimmte Standardsoftware ist ratsam, weil sie alltägliche Prozesse erleichtert. Was darüber hinaus geht, ist abhängig von Tätigkeitsfeld, Branche und Unternehmensgröße.

Bild: © GaudiLab / Shutterstock

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