Stephan Weil: Sorge vor Deindustrialisierung

Stephan Weil: Sorge vor Deindustrialisierung Bild: IMAGO / Political-Moments

Mit Blick auf eine mögliche Rezession warnt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil vor einer Deindustrialisierung in Deutschland. »Die Sorgen sind groß – und sie werden größer. Es gibt existenzielle Sorgen in der Breite der Wirtschaft, das ist also kein Alarmismus«, sagte Weil im Interview mit der »Wirtschaftswoche«. Er sorge sich, dass besonders in der Chemie und der Grundstoffindustrie auf Dauer die wirtschaftliche Substanz verliere. Die hohen Energiepreise führten dazu, dass gerade Unternehmen mit ausländischen Mutterkonzernen Deutschland verlassen und im Ausland produzierten.

Für Stephan Weil sind Reformen die Lösung: »Sind wir für die Zukunft gut gerüstet? Wohin wollen wir? Wenn der akute Krisendruck nachlässt, sollte die Politik mit Wirtschaft und Wissenschaft, mit Gewerkschaften und Arbeitgebern über die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft Deutschlands ins Gespräch kommen – und zügig Reformen angehen.« Damit solle die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden. Die Zeit für einen Kohleausstieg sieht er nicht. Auch wenn das Thema klimapolitisch ein schlechtes Gewissen verursache, sei ein Ausstieg bis 2030 nicht zu machen.

MK

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