UBS: Ermotti verkündet Rekordgewinn – Experte ist skeptisch

UBS: Ermotti verkündet Rekordgewinn – Experte ist skeptisch Bild: IMAGO / Italy Photo Press

Die UBS kann nach der Übernahme der Credit Suisse den höchsten Quartalsgewinn ausweisen, den jemals eine Bank erzielt hat. Die Bank verzeichnete laut CEO Sergio Sermotti im zweiten Quartal einen Rekordgewinn in Höhe von 29 Milliarden US-Dollar. Die Summe ergibt sich aus einer buchhalterischen Differenz: Die UBS übernahm die Schweizer Bank für 3,8 Milliarden US-Dollar, der Bilanzwert war aber seinerzeit deutlich höher. Der bereinigte Gewinn für das erste gemeinsame Quartal von UBS und Credit Suisse belief sich hingegen auf 1,1 Milliarden US-Dollar, heißt es in einem Bericht von »capital.de«.

Dass der Kurssprung um 7,2 Prozent nach der Verkündung Ermottis nachhaltig ist, glaubt Volker Brühl, Professor für Banking und Finance am Frankfurter Center for Financial Studies, indes nicht. Er halte es für ein Strohfeuer und für nicht nachhaltig. Er führe den Gewinn laut des Berichts darauf zurück, dass der Übernahmepreis seinerzeit unter dem Bilanzwert der »Credit Suisse« gelegen habe. Seiner Ansicht nach sei der »operative Gewinn der UBS nahe null«.

Trotz des Rekordgewinns will die UBS-Chef Sergio Ermotti allein in der Schweiz 3.000 Stellen streichen, weltweit sollen es mehrere Tausend weitere Stellen sein. Um die Credit Suisse vollständig in die UBS zu integrieren, will Ermotti zwei Drittel der Investmentsparte der Credit Suisse und fast das komplette Trading schließen. »Es gibt keinen Spielraum für nostalgische Überlegungen«, sagte Ermotti am Donnerstag. Die Traditionsbank »Credit Suisse« ist vor 167 Jahren gegründet worden.

MK

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