Bahn-Vorstände: Boni trotz Rekord-Verspätung

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Trotz Verlustgeschäft und Verspätungsrekord bekommen sämtliche Vorstandsmitglieder der Bahn für 2022 saftige »erfolgsabhängige« Boni! Das ergibt der neue Geschäftsbericht.

Der CEO der Bahn, Richard Lutz, hat für 2022 demnach sogar mehr als das doppelte an Auszahlungen erhalten: zu seinem Grundgehalt von fast 970.000 Euro kommt ein Bonus von über 1,26 Millionen Euro – macht insgesamt 2,24 Millionen Euro. Infrastrukturvorstand Martin Seiler kommt dank Bonus auf eine Gesamtvergütung von 1,41 Millionen Euro (2021: 662.000 Euro). Personalvorstand Martin Seiler kann sich insgesamt über 1,39 Millionen Euro (2021: 659.000 Euro) freuen.

Der Erfolg der Bahn ließ im vergangenen Jahr allerdings zu wünschen übrig. So fährt das Unternehmen insgesamt betrachtet 300 Millionen Euro Verlust ein. Auch die Bahn-Kunden hatten wenig Grund zur Freude, da die Pünktlichkeitsquote bei nur 65,2 Prozent lag – der schlechteste Wert seit über 10 Jahren. Noch schlimmer: Zugausfälle sind hier gar nicht mit eingerechnet. Außerdem befindet sich das Schienennetz in desaströsem Zustand. Nach einem Zugunfall mit vier Todesopfern im Juni 2022 muss die Bahn 180.000 Betonschwellen auf ihre Sicherheit testen. Wer auf Besserung wartet, braucht einen langen Atem, denn erst ab 2070 plant die Bahn im Rahmen des so genannten »Deutschlandtaktes« pünktlich zu sein.

SH

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