Hierfür gibt es natürlich keine klare Antwort, denn jedes Vorhaben stellt unterschiedliche Anforderungen. Hier die Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten.
Im Prinzip verfolgen alle drei Alternativen das gleiche Ziel und werden unter dem Begriff Outsourcing zusammengefasst. Hierbei werden betriebliche Aktivitäten an einen externen Dienstleister abgegebenen, der diese Aufgaben selbstständig ausführt und dies in Rechnung stellt. Dies ist vor allem im IT-Bereich in der Software Entwicklung beliebt. Bei Firmen steht dabei die Optimierung der Kosten an oberster Stelle, doch es gibt auch weitere Vorteile. Outsourcing durch dedizierte Entwickler Teams erhöht die Flexibilität, erweitert den Kompetenzbereich, sorgt für mehr Produktivität, verbessert die Effizienz und ermöglicht die Bearbeitung von mehreren Projekten gleichzeitig.
Beim Onshoring werden inländische Dienstleister beauftragt. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn die räumliche Nähe von Vorteil ist. So ist dies beispielsweise bei Automobilzulieferern der Fall. Die Transportkosten für produzierte Teile können durch kurze Wege niedrig gehalten werden.
Offshoring ist genau das Gegenteil. Hier werden die Aufgaben an weit entfernte Länder abgegeben. In der IT wird zum Beispiel ein Software Entwickler aus Indien mit der Programmierung einer App beauftragt. Das führt in der Regel zu niedrigen Kosten, da das Lohnniveau in diesen Ländern im Vergleich eher niedrig ist. Trotzdem sind die Menschen dort gut ausgebildet und sprechen für eine einfachere Kommunikation gutes Englisch. Diese Variante eignet sich für Einzelarbeiten oder kurze Projekte. Die langfristige Zusammenarbeit mit europäischen Teams gestaltet sich meist schwierig. Dafür verantwortlich ist der große Zeitunterschied. So können die einzelnen Teammitglieder kaum live miteinander agieren, sondern müssen ständig und eine Antwort warten. Weiterhin führt der kulturelle Unterschied zu Unzufriedenheit bei den Auftraggebern. Es fehlt den ausländischen Fachkräften in diesen Regionen meist an der nötigen Präzision oder Sorgfalt für perfekte Ergebnisse.
Das Bindeglied zwischen Preis und Leistung kann IT Nearshoring bieten. Hierbei werden externe Dienstleister in nahe gelegenen Ländern beauftragt. Diese haben meist ein niedriges Gehaltsniveau und liegen nur eine Zeitzone entfernt. Beliebt sind hier Polen, Serbien, die Ukraine oder Ungarn. Damit können Teams aus Mitteleuropa bequem mit einem Nearshoring Team zusammenarbeiten. Da diese auch kulturell sehr nah an Europa sind, gehören gute Arbeitsergebnisse zum Standard. Eine interessante Option ist, dass ein Meeting vor Ort möglich ist, da die osteuropäischen Städte gut per Flugzeug erreichbar sind.
Nearshoring wird bei vielen Unternehmen immer beliebter – und das aus gutem Grund. Die Vorteile von Outsourcing in weit entfernte Länder wie Indien werden mit weniger Nachteilen kombiniert. Nearshoring Anbieter überzeugen die Auftraggeber mit günstigen Preisen, einer guten Abwicklung und langfristigen Partnerschaften. Damit die Abwicklung rechtlich korrekt bleibt sollten interessierte Unternehmen darauf achten, dass die gültigen Gesetze der EU in den jeweiligen Nearshore-Ländern zumindest beim Endprodukt eingehalten werden. Dies betrifft insbesondere die Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Darunter können auch Backups, Benutzerkonten oder andere Details fallen, die für die Entwicklung von Apps notwendig sind. Sicher gehen können Firmen, wenn die Länder ebenfalls in der EU sind oder zumindest eine gleichwertige Gesetzessprechung anwenden, wie dies in der Ukraine der Fall ist. Dann können alle von diesem Trend profitieren und die Vorteile nutzen.
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