Momentan liegt der Bitcoin-Kurs zwar immer noch nur ungefähr bei der Hälfte seines Allzeithochs von 60.600 Dollar Ende Oktober 2021. Doch im Vergleich zum Stand von 16.600 Dollar am 1. Januar 2023 zeigt der Trend nun rapide nach oben. Die zweitgrößte Kryptowährung Ether schaffte seit Neujahr einen fast genauso starken Anstieg um 74 Prozent. Auch Themen-ETF rund um den Bitcoin oder die Blockchain-Technologie boomen wieder. Wie lässt sich das erklären?
Eine Rolle spielt die Bankenkrise. Seit ihrem Beginn am 10. März legte der Bitcoin fast ausschließlich zu, weil Anleger der Stabilität des US-Bankensystems misstrauten und sich in alternative Anlageklassen flüchteten. Ein weiterer günstiger Umstand ist, dass die US-Inflation für März mit fünf Prozent niedriger als erwartet ausfiel und seit Februar um einen Prozentpunkt gefallen ist. Das gibt den Krypto-Märkten Hoffnung. Denn wenn sich die Teuerungsrate abkühlt, steigen die Chancen, dass die US-Zentralbank Fed den Leitzins langsamer anhebt oder gar senkt.
Niedrige Zinsen wiederum sorgen üblicherweise dafür, dass Anleger mehr Risiko eingehen, weil konservative Investment-Produkte dann weniger Rendite bringen. Von dieser Entwicklung würde die Krypto-Welt voraussichtlich deutlich profitieren. Auch der bisherige Kursanstieg wird wohl schon von diesen Erwartungen angetrieben, weil Investoren bereits jetzt wieder in Krypto anlegen, um die erhoffte Wertexplosion nach der Zinswende komplett mitzunehmen.
Die nächste Zinssitzung der Fed am 3. Mai könnte allerdings nochmal für Unruhe sorgen. Analysten prognostizieren nämlich einen erneuten Zinsanstieg um 0,25 Prozent auf eine Spanne zwischen 5,0 und 5,25 Prozent. Hierbei würde es sich um die zehnte Anhebung in Folge handeln. Erst im Sommer erwarten Marktbeobachter die von der Krypto-Welt heiß ersehnte Pause der Zinserhöhungen.
SH