Finanzen

DIHK-Report zum Gründergeschehen: Der Funke zündet nicht

2 Min.

03.09.2019

Eigentlich könnte sie kommen, die Gründerwelle: Die jüngste Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zum Thema belegt, dass sich immer mehr Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit vorstellen können. Es hapert nur an der Umsetzung. So steht der aktuelle DIHK-Gründerreport auch unter der Überschrift „Trotz regen Gründungsinteresses – der Funke zündet nicht“. Er fußt auf den über 200.000 Kontakten der Existenzgründungsberater in den Industrie- und Handelskammern (IHKs) mit angehenden Unternehmern im Jahr 2018. Im Berichtsjahr hätten 28 Prozent mehr Teilnehmer die IHK-Seminare zur Unternehmensgründung besucht als noch 2017, berichtet DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben von den Ergebnissen der Erhebung. „Aber die Welle verebbt, bevor sie in Fahrt kommt.“ Denn zugleich sinke die Zahl derer, die auch anschließend Nägel mit Köpfen machten, ein konkretes Geschäftskonzept erstellten und mit ihrer IHK besprächen. Dies habe zuletzt nur jeder zweite Teilnehmer an IHK-Gründertagen getan – vor vier Jahren seien es noch 92 Prozent gewesen.

„Die Gründer in spe nennen auch die Gründe“, so Wansleben weiter: 57 Prozent berichteten von zu viel Bürokratie etwa bei Genehmigungen, bei der Umsetzung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung DSGVO, bei Steuern und Förderanträgen. Viele beklagten auch schlechtes Internet und einen zu komplizierten Zugang zu öffentlichen Fördermitteln. „Deshalb ist jetzt die Politik am Zug“, mahnt der DIHK-Hauptgeschäftsführer: „Wir brauchen dringend virtuelle One-stop-Shops, bei denen Gründer alle Formalien rasch online erledigen können.“ Bei der DSGVO seien klare Checklisten und ein guter Schutz gegen missbräuchliche Abmahnungen gefragt, wie ihn ja die Bundesregierung nun auch anstrebe. Und nicht zuletzt gelte: „Um das große Start-up-Potenzial Deutschlands zu heben, brauchen wir auch in der Fläche überall schnelles Internet. Für Investoren sollten steuerliche Hürden bei Beteiligungen an Start-ups abgebaut werden, damit gute Ideen auch wachsen können.“

Bild: Imago images/Joko

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