Der nachfolgende Artikel erschien zuerst auf P2P Investment.
London. Tel Aviv. New York. Die Namen der Konferenzräume versprechen die große weite Welt. Doch so weit will man bei auxmoney eigentlich gar nicht denken. Noch nicht. „Wir sind immer noch ein Startup“, sagt Unternehmenssprecher Peter Godulla. Und so wurde der hintere, erst vor wenigen Jahren hinzu gemietete, Teil der Firmenzentrale auch mit einigen hippen wie smarten Schmuckstücken bedacht. Die Tischtennisplatte fehlt genauso wenig wie die obligatorische Playstation. Farben, Möbel und Accessoires lassen rasch die medial stets präsenten Bilder aus den Startup-Garagen des 21. Jahrhunderts ins Hirn flattern. Ein Hauch von Menlo Park auf der Düsseldorfer Kö.
Nach dem Gang durch die Räumlichkeiten entscheiden wir uns schließlich für Oxford. In dem wohlig warm beleuchteten Konferenzraum lassen wir uns auf schweren Ledersesseln nieder und eingerahmt von einem Vintage-Globus und einer Stehlampe rücken wir dem Thema Kreditsicherheit auf die Pelle. „Wir haben mittlerweile unsere eigenes Bonitätsbewertungssystem eingeführt: den auxmoney Score“, legt Peter Godulla ohne Umschweife los. In dieses System fließen neben den Daten von Auskunfteien, wie der Schufa oder der Creditreform, auch Anmeldedaten oder Verhaltensdaten auf dem Marktplatz ein.
auxmoney gegen die Großen
Die alten Strukturen der Kreditbranche wollen die P2P-Kredit-Vermittler einreißen. Viele hundert Merkmale umfasst dabei der auxmoney Score, von denen die allermeisten natürlich strengstens gehütet werden. „Nur so viel: selbst die Information, welchen Browser ein Kreditnehmer benutzt, fließt in unsere Bewertung ein. Aber: Wir bewerten nicht einzelne Informationen, sondern stets ein großes Netz aus Daten in Kombination miteinander. Auf diese Weise können wir Verhaltensweise erahnen und zur Einstufung des Kreditnehmers heranziehen“, verrät mir der Pressemann.
Erst der Anfang einer Revolution der Kreditvergabe
Die Probleme, die ein bald 100 Jahre altes Kreditvergabesystem hervorruft, sind durchaus auch den Großen der Branche bekannt. Godulla: „Mit der BaFin stehen wir in Kontakt. Und dort hat man natürlich auch schon die Notwendigkeit zur Veränderung erkannt.“ Schließlich verändert sich im Zuge der Digitalisierung die gesamte Gesellschaft komplett. Da muss auch das Bankwesen als Fundament der wirtschaftlichen Prosperität mitziehen. „Dass Reisebüros oder kleine Buchhandlungen schließen ist ja nur der Anfang. In fünf Jahren werden wir höchstwahrscheinlich an einem völlig anderen Punkt stehen“, orakelt Godulla mit gutem Grund.
