Mike Ashley
Italien hält rund 2.452 Tonnen Gold — die drittgrößten Reserven weltweit nach USA und Deutschland.
Aktuell entbrannt eine neue Debatte über die Eigentumsverhältnisse: Ein Änderungsantrag im Haushaltsgesetz 2026 der Regierungspartei Fratelli d'Italia will festschreiben, dass das Gold »dem italienischen Volk« gehöre — verwaltet wird es nach wie vor von der Banca d’Italia.
Die EZB reagierte umgehend mit scharfer Kritik. Sie warnte, der Vorstoß drohe die Unabhängigkeit der Zentralbank zu gefährden — Öffentliche Kontrolle über die Reserven könnte politischer Zugriff und damit Verkäufe ermöglichen. In ihrer offiziellen Stellungnahme hieß es, der Zweck der Änderung sei unklar, und man fordere die italienischen Behörden auf, den Entwurf zu überdenken.
In der Eurozone gehören die Goldreserven weiterhin den nationalen Zentralbanken, nicht der EZB. Die EZB besitzt weder Zugriff noch Verfügungsgewalt über diese Bestände – sie wacht lediglich darüber, dass die Unabhängigkeit der Notenbanken nicht politisch untergraben wird. Genau deshalb reagiert sie so sensibel auf den italienischen Vorstoß.
Damit steht Italien vor einer heiklen Entscheidung: Soll der historische Goldschatz als rein strategische Reserve erhalten bleiben — oder politisch neu bewertet und womöglich als wirtschaftlicher Rettungsanker genutzt werden? Unterstützer sehen im Schritt ein Symbol nationaler Souveränität; Kritiker warnen vor Risiken für die Stabilität des Euro und vor möglichen Verkäufen zur Schuldentilgung oder Budgetfinanzierung.
SK