LNG vor Rügen – Projekt schreitet voran

LNG vor Rügen - Projekt schreitet voran Bild: IMAGO / BildFunkMV

Das geplante LNG-Terminal an Rügens Küste sorgt seit Monaten für öffentliche Auseinandersetzungen. Während das Projekt noch äußerst umstritten ist, gehen die Vorbereitungen und Genehmigungsverfahren aber schnell voran. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, könnte der Weg für die wohl weitreichendste Baumaßnahme im Rahmen des Projekts schon bald frei sein. Das Bergamt Stralsund hat für den ersten Seeabschnitt der insgesamt rund 50 Kilometer langen Anbindungsleitung jetzt einen Genehmigungsentwurf fertiggestellt und veröffentlicht. Es handelt sich zunächst um die Erfüllung einer gesetzlichen Informationspflicht. Der eigentliche Genehmigungsbescheid kann erst im Anschluss erfolgen. Dann aber könnten die Verlegearbeiten für die erste Hälfte der Offshore-Pipeline vom Gasknotenpunkt in Lubmin bis vor die Küste Südostrügens beginnen.

Für den Anlandepunkt in Mukran wurde ebenfalls ein Genehmigungsentwurf veröffentlicht. In Lubmin waren Arbeiten bereits genehmigt und durchgeführt worden, in Mukran erfolgten schon Vorarbeiten. Der Binzer Bürgermeister warnt vor der sich abzeichnenden Genehmigung für den ersten Teil der Anbindungsleitung gewarnt. Er verwies auf Gutachten im Auftrag von Binz, die zeigten, dass die Pläne nicht genehmigungsfähig seien. Wie wir berichtet hatten, bemängelt die Wismarer Professorin für Wasserbau und Hydromechanik, Bärbel Koppe, in einem Gutachten die Ausbaupläne für den Hafen Mukran. Die vorgelegten Antragsunterlagen wiesen »signifikante und auch durch Planüberarbeitung nicht heilbare Mängel auf«. Bereits im Juli war ein im Auftrag der Gemeinde von Koppe erstelltes Gutachten veröffentlicht worden, das die Pläne für die Offshore-Anschlussleitung bemängelte. Die Bundesregierung will im Hafen Mukran LNG anlanden und dazu dort zwei spezielle Terminalschiffe stationieren. Die benachbarte Gemeinde Binz geht seit Monaten gegen die Pläne vor. Sie sieht den für die Insel wichtigen Tourismus und die Umwelt bedroht.

dpa

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