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G20-Gipfel 2025 in Johannesburg

Konsens wider Erwarten und ein globaler Rollenwechsel

2 Min.

23.11.2025

In Johannesburg wurde ein bemerkenswerter Schritt gemacht: Der Gipfel zeigt einen globalen Rollenwechsel: Auch ohne die USA bleiben die G20 handlungsfähig – ein Hinweis darauf, dass sich die Machtachsen verschieben. Staaten des globalen Südens, allen voran Südafrika, setzen eigene Schwerpunkte durch und prägen erstmals sichtbar die Agenda. Neue Kooperationslinien zwischen EU, Indien, China und afrikanischen Ländern entstehen, während der Westen nicht mehr automatisch Taktgeber ist. Die Weltpolitik wird multipolarer und zeigt sich weniger abhängig von einzelnen Großmächten und stärker geprägt von Ländern, die bislang eher als Teilnehmer, nicht als Gestalter galten.

Konkret fordert die Erklärung unter anderem, dass Staaten in Konflikten nicht auf Gewalt zur Erweiterung von Territorien setzen dürfen. Darüber hinaus nähern sich die Teilnehmer in wirtschaftlicher Hinsicht einigen strategischen Punkten: Ausbau erneuerbarer Energien, Entschuldung armer Staaten, stabile Lieferketten bei seltenen Erden. Diese Themen zeigen, wie eng Umwelt, Wirtschaft und geopolitische Stabilität heute verknüpft sind.

Was dieser Gipfel sichtbar macht: Die Ära des „»alles oder nichts« scheint vorbei. Es geht nicht länger um Makulatur-Deklarationen. Es geht um Konsequenzen. Wenn globale Formate handlungsfähig bleiben sollen, brauchen sie mehr als symbolische Präsenz – sie brauchen Ergebnisse, auch wenn nicht jede Stimme dabei ist.

SK

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