Wirtschaft

Abbau von Handelsschranken zeigt erste Erfolge

2 Min.

17.03.2015

Rund ein Jahr nach dem Welthandelsabkommen von Bali beginnt der Abbau von Handelsschranken seine Wirkung zu entfalten. Handelshemmnisse verhindern aber immer noch höhere Wohlstandsgewinne, wie eine Studie der internationalen Managementberatung Bain & Company und des World Economic Forum (WEF) herausstellt.

Das auf Bali getroffene WTO-Abkommen sieht unter anderem eine einfachere Zollabwicklung und somit eine bessere Einbeziehung ärmerer Länder in den Welthandel vor. Die vollständige Umsetzung könnte das jährliche weltweite Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um mehr als einen Prozentpunkt erhöhen und die globalen Handelskosten um 30 Milliarden US-Dollar senken.

Für Bain-Deutschland-Chef Walter Sinn ist dies aber nur ein Zwischenschritt: „Der konsequente Ausbau des Handels ist ein Schlüssel für mehr Wohlstand in der Dritten Welt. Dafür müssen Güter und Dienstleistungen möglichst schnell und effizient Grenzen überwinden können. Je reibungsloser Lieferketten funktionieren, desto eher steigt die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.“

Ein zentrales Thema ist die Zollabfertigung. Doch bei der Beschleunigung von Ein- und Ausfuhren kommt die Umsetzung des Bali-Abkommens nur schleppend voran. Anhand von Beispielen zeigt die aktuelle Studie von Bain und dem WEF, wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Damit zum Beispiel die brasilianische Pkw-Fertigung weltweit konkurrenzfähig bleibt, sind Änderungen bei Steuern, Arbeitskosten und Marktzugang notwendig. Faktoren wie unzureichende Infrastruktur oder Korruption wirken sich jedoch negativ auf das Handelsvolumen aus.

Die konsequente Beseitigung von grenzüberschreitenden Handelshemmnissen könnte laut früheren Studien von Bain und dem WEF weltweit zu einem BIP-Wachstum von knapp fünf Prozent führen. Dies entspricht dem Sechsfachen des Wohlstandsgewinns, der sich aus der Abschaffung sämtlicher Zölle ergeben würde. In Singapur hat dies bereits Erfolg gezeigt: Das Land konnte sein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in den vergangenen Jahrzehnten fünfmal schneller steigern als der globale Durchschnitt.

Bild: Bernd Sterzl / pixelio.de

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