Wegen der hohen Energiekosten stellt der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal zwei Anlagen ab. Das Unternehmen teilte mit, dass es einen von zwei Hochöfen am Standort Bremen Ende September stilllegen wird, und ab Oktober wird die Produktion in der Direktreduktionsanlage im Hamburger Langstahlwerk eingestellt. In beiden Werken gibt es bereits Kurzarbeit, die jetzt noch ausgeweitet wird. Davon sind auch die Standorte Duisburg und Eisenhüttenstadt betroffen.
»Die hohen Kosten für Gas und Strom belasten unsere Wettbewerbsfähigkeit stark. Dazu kommt ab Oktober die geplante Gasumlage der Bundesregierung, die uns weiter belasten wird«, wird der Deutschland-Chef von ArcelorMittal, Reiner Blaschek, in einem Bericht des Onlineportals der »FAZ« zitiert. Die Gas- und Strompreise hätten sich verzehnfacht und die Produktion sei deshalb nicht wettbewerbsfähig, es gebe dringenden politischen Handlungsbedarf.
Die Stahlindustrie zählt zu den energieintensivsten Branchen. ArcelorMittal ist das erste große Stahlunternehmen in Deutschland, das wegen der gestiegenen Energiekosten die Produktion einstellt. Mitbewerber Thyssenkrupp schreibt nach eigenen Angaben weiter schwarze Zahlen, weil das Werk mit eigenem Kraftwerk Selbstversorger ist. Außerdem hat das Unternehmen das Walzverfahren verlangsamt, was weniger Energie, dafür aber mehr Personal erfordert.
MK