Das Dokument geht auf Konsultationen zurück, in denen der Fonds die Wirtschafts- und Finanzlage seiner Mitgliedsländer bewertet. Als Belastungsfaktoren nennt der IWF die höheren Leitzinsen zur Dämpfung der Inflation und Turbulenzen auf den Finanzmärkten. Letztere gingen vor allem von den Bankensektoren der USA und der Schweiz aus. In der Folge dürfte sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland in diesem Jahr um die Nulllinie herum bewegen. In den Folgejahren werde es sich dann auf ein bis zwei Prozent beschleunigen. Längerfristig dürfte das Wachstum aufgrund der Alterung der Gesellschaft unter ein Prozent fallen.
Mit Blick auf die Inflation rechnet der IWF zwar mit einem tendenziellen Rückgang. Die sogenannte Kernteuerung – abzüglich schwankungsanfälliger Güter wie Energie oder Lebensmittel – dürfte aber später und langsamer zurückgehen. So dürften sich die sinkenden Rohstoffpreise erst mit Verzögerung auf die Preise anderer Güter auswirken. Zudem sei der Lohnauftrieb gestiegen, was die Preise hochtreibe. Der IWF betonte dabei die hohe Unsicherheit, mit der sein Konjunkturausblick verbunden sei. Allerdings geht es dabei nicht um eine mögliche Korrektur nach oben, sondern im Gegenteil: So könnte eine hartnäckige Inflation eine noch straffere Geldpolitik erfordern, was das Wachstum weiter dämpfen würde.