Finanzen

Beschluss: Ende für Geheimkonten und Steuerhinterzieher

2 Min.

24.07.2014

Ende für Geheimkonten und Steuersünder: Die Industriestaaten-Organisation OECD setzt mit ihrem soeben vorgestellten Standard zum weltweiten Austausch von Steuerdaten dem kriminellen Tun ein Ende, berichtet „Die Welt“. Auch Steueroasen ziehen mit.

Der Standard greift ab 2017 und sieht vor, dass offiziell und automatisch Finanzdaten der Bankkunden unter den teilnehmenden Staaten ausgetauscht werden. OECD-Steuerexperte Achim Pross sieht diesen weitweiten Trend in Richtung Ende des Geheimkontos als unumkehrbar an.

Aktuell haben sich bereits 65 Staaten verpflichtet, diesen Standard zu übernehmen. Zu ihnen zählen auch die Kanalinseln. 45 der Beteiligten drücken aufs Gas und stellen neue Bankkonten bereits ab 2016 unter den Standard. Im darauffolgenden Jahr gilt der Standard auch für bestehende Konten.

Für Steuersünder, die nach den Nachrichten um Steuer-CDs oder prominente Steuerhinterzieher wie Uli Hoeneß oder Alice Schwarzer noch nicht reagiert haben, wird’s nun eng. Denn: Immer mehr Länder schließen sich dem OECD-Standard an. Achim Pross mahnt zur Eile und verweist auf entsprechende Programme, um das Finanzamt über bislang versteckte Gelder zu informieren.

Wer in Deutschland korrekt die Möglichkeit der Selbstanzeige nutzt, kann von Strafe befreit werden. In den vergangenen Jahren machten immer mehr Betroffene davon Gebrauch. Die Angst, erwischt zu werden, wuchs mit jeder neuen Meldung. Unbestätigten Angaben zu Folge meldeten sich im ersten Halbjahr rund 22.600 Steuerpflichtige bei ihren Finanzämtern – fast so viele wie im gesamten Jahr 2013.

Druck kommt auch aus der Schweiz: Die Banken beginnen, den deutschen Steuerhinterziehern die Bankverbindung zu kündigen. Kommt dann ein Scheck über das dort versteckte Geld im deutschen Briefkasten an, steht der Besitzer vor einem Problem. Dahinter stecken in gewisser Weise die USA, die den Schweizer Banken mit Lizenzentzug drohten, falls diese nicht die Steuerdaten ihrer amerikanischen Kunden offenlegen würden.

Noch gibt es Möglichkeiten, Geheimkonten zu eröffnen – allerdings nur im weit entfernten Ausland. Doch dem OECD-Abkommen kann sich jedes Land anschließen, wie es beispielsweise Singapur bereits getan hat.

Bild depositphotos sam741002

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