Die Entscheidung der EZB für die Entwicklung eines digitalen Euros beruht auch auf der steigenden Anzahl von privaten Digitalwährungen, die 2008 mit der Einführung von Bitcoin begann. So arbeitet das Social-Media-Unternehmen Facebook an der baldigen Markteinführung seiner eigenen Kryptowährung, dem Diem. Auch die chinesische Regierung lässt eine digitale Version des Yuan entwickeln und die Bahamas führten bereits 2020 ihren digitalen Sand-Dollar ein. Für die zukünftige ökonomische und politische Selbstbestimmung in einem digitalen Zeitalter braucht die EU daher eine eigene Digitalwährung, um nicht auf ausländisches Cybergeld angewiesen zu sein. »In jedem Fall würde ein digitaler Euro das Bargeld nur ergänzen und nicht ersetzen«, erklärte EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. Erst zu einem späteren Zeitpunkt werde über die Einführung des digitalen Euros entschieden werden. Die EZB wolle sich mit der zweijährigen Untersuchungsphase auf die anschließende dreijährige Entwicklung des digitalen Euros vorbereiten. Mit der Einführung sei frühestens im Jahr 2026 zu rechnen.