Die genossenschaftlichen Banken in Deutschland – traditionell robuste Säulen des Mittelstands-Bankings – stehen 2025 vor einer finanziellen Belastungsprobe, die sich über das Jahr gezogen hat. Mehrere Institute mussten wegen hoher Verluste, ausfallgefährdeter Kredite oder unzureichender Eigenkapitaldeckung unterstützt, fusioniert oder saniert werden. Diese Entwicklungen werfen strukturelle Fragen an die Stabilität und Geschäftsmodelle der Volks- und Raiffeisenbanken auf.
Fälle, die den Druck symbolisieren
Ein besonders deutliches Beispiel ist die Raiffeisenbank im Hochtaunus: Dort führten massive Verluste aus gewerblichen Immobilienkrediten 2024 zu einem operativen Einbruch von mehr als 500 Millionen Euro, weil große Teile des Kreditbuchs ausfallgefährdet waren. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersagte daraufhin bestimmte Geschäftsfelder, und schließlich sprang die Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mit geschätzten rund 438 Millionen Euro ein, um eine Insolvenz zu verhindern. Die Bank wurde anschließend mit der Volksbank Mittelhessen eG verschmolzen – eine sogenannte Notfusion.
Weitere Fälle von Krisenbanken, die Stützungsmaßnahmen der Sicherungseinrichtung in Anspruch nehmen mussten oder fusionierten, gehören etwa Institute wie die VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG oder andere kleinere Volks- und Raiffeisenbanken, die aufgrund von Risiken und Verlusten keinen stabilen Geschäftsverlauf mehr allein stemmen konnten.
Hinter den Schwierigkeiten stehen mehrere strukturelle Herausforderungen:
Die Sicherungseinrichtung des BVR spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle: Sie dient dazu, Krisenfälle strukturiert abzufedern, bevor sie sich auf das gesamte System ausbreiten können. Die jüngste Historie zeigt, dass diese Einrichtung in den letzten beiden Jahren mehrere prominente Stützungsfälle hatte – ein Hinweis darauf, wie ernst die Situation teils ist.
SK