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Finanzskandal: Leonardo DiCaprio sagt gegen Fugees-Rapper aus

3 Min.

04.04.2023
Die 1MDB-Affäre zählt zu den spektakulärsten Finanzskandalen aller Zeiten! Nun hat Oscar-Gewinner Leonardo DiCaprio vor Gericht gegen den Fugees-Rapper Pras Michel ausgesagt. Dieser soll versucht haben, im Auftrag des mysteriösen 1MDB-Strippenziehers Jho Low die US-Regierung zu beeinflussen. Einer der Hauptakteure in der Affäre ist der US-Investmentriese Goldman Sachs.

Als erster Zeuge im von Stars gespickten Prozess hat Leonardo DiCaprio ausgesagt gegen Pras Michel, ehemaliges Mitglied der Hiphop-Gruppe The Fugees (»Ready Or Not«, »Ooh La La La«, »Killing Me Softly«). Die Anklage beschuldigt Michel, in kriminelle Wahlkampffinanzierungen des malaysischen Investors Jho Low verwickelt gewesen zu sein. Der weltweit gesuchte und seit Jahren untergetauchte Geschäftsmann soll mehrere Milliarden Dollar aus dem malaysischen Staatsfonds 1MDB gestohlen haben.

»Wow, das ist eine Menge Geld«

DiCaprio wird zwar kein Vergehen zur Last gelegt, aber er pflegte jahrelang eine teils enge Beziehung zu Low. Dazu hat er vor Gericht nun ungefähr eine Stunde Fragen beantwortet. Demnach habe er Low zum ersten Mal 2010 auf dessen Geburtstagsparty in Las Vegas getroffen und ihn als »eine Art Wunderkind in der Geschäftswelt und äußerst erfolgreich« eingeschätzt. Seine Verbindung zu Low sei zunächst rein gesellschaftlich gewesen. So berichtete er von »einer Vielzahl verschwenderischer Partys« weltweit, an denen auch Michel teilgenommen haben soll.

2012 habe DiCaprio mit Low schließlich über die laufenden US-Präsidentschaftswahlen gesprochen. In der Unterhaltung habe der Investor laut dem Hollywood-Star eine Spende von »20 oder 30 Millionen Dollar« erwähnt, um der Demokratischen Partei und Präsident Obama zu helfen. »Ich sagte: ›Wow, das ist eine Menge Geld‹«, erinnerte sich DiCaprio.

Vom Rapper zum ausländischen Agenten?

Die Staatsanwaltschaft behauptet, dies sei veruntreutes Geld, das der Rapper Michel für Low in Obamas Wiederwahlkampagne 2012 geleitet habe. Der Hintergrund: Das US-Wahlgesetz verbietet es Ausländern, für US-Kampagnen zu spenden. Laut Anklage soll Michel in elf Fällen versucht haben, auf die Regierungen der US-Präsidenten Obama und Trump Einfluss auszuüben. Dabei sei es unter anderem das Ziel gewesen, Ermittlungen gegen Low einzustellen oder den Regierungskritiker Guo Wengui an China auszuliefern.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Michel, für diese Arbeit 70 Millionen Dollar bekommen zu haben. Dagegen werden Michels Anwälte vermutlich argumentieren, dass Michel nicht wusste, dass er als ausländischer Agent agierte und davon ausging, er unterstütze amerikanische Interessen. Michel plädierte auf »nicht schuldig«.

Goldman Sachs mit Rekord-Strafzahlung

Im Zentrum des Skandals steht der malaysische Staatsfonds 1MDB, aus dem Low laut amerikanischer und malaysischer Anklage mehrere Milliarden Dollar gestohlen haben soll. Um das Geld zu waschen, habe er es in den USA in Villen, Juwelen und Kunst von Van Gogh über Picasso bis Monet investiert. Pikant: Low habe mit den veruntreuten Geldern außerdem den Hollywood-Hit „The Wolf of Wall Street“ mitfinanziert – in dem DiCaprio die Hauptrolle spielt.

Ebenfalls involviert in die 1MDB-Affäre ist Investment-Gigant Goldman Sachs. Das Finanzhaus hat zugegeben, US-Gesetze gegen Korruption gebrochen zu haben. Im Rahmen eines Vergleichs mit Behörden in den USA, Großbritannien und Singapur betrug die Strafe 2,9 Milliarden Dollar – nach Angaben von Wall Street Journal die höchste Strafe, die bislang ein US-Unternehmen in einem vergleichbaren Fall gezahlt hat. Darüber hinaus hatte Goldman davor schon einer Einigung mit Malaysia zugestimmt, die eine direkte Zahlung von 2,5 Milliarden Dollar an den malaysischen Staat beinhaltete. Zudem musste Goldman zusammen mit dem US Justizministerium weitere 1,4 Milliarden Dollar aus beschlagnahmten Vermögenswerten an das südostasiatische Land zurückführen.

SH

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