Der Wirecard-Skandal beschäftigt die Gerichte seit Jahren.
Ein bayerisches Gericht hat die Schadensersatzforderungen tausender Wirecard-Aktionäre gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) zurückgewiesen. Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Prüfberichte von EY keine »öffentlichen Kapitalmarktinformationen« darstellten. Damit entfalle die Grundlage für eine Haftung gegenüber den Anlegern.
Am Landgericht München I wird verschiedener Medien zufolge derzeit der Prozess gegen den ehemaligen Wirecard-CEO Markus Braun sowie zwei weitere Manager geführt. Die Verhandlungen dauern bereits über zwei Jahre an, und nun gibt es Bestrebungen, das Verfahren zu beschleunigen. Der Vorsitzende Richter hat angekündigt, sich auf die zehn schwerwiegendsten Anklagepunkte zu konzentrieren, um eine weitere Verzögerung zu verhindern. Ohne diese Maßnahme könnte sich der Prozess bis 2026 hinziehen.
Die Anklage wirft Braun und seinen Mitstreitern schweren Betrug, Bilanzfälschung und Marktmanipulation vor. Wirecard brach im Juni 2020 zusammen, weil auf dem Treuhandkonten in Asien 1,9 Milliarden Euro fehlten.
MK