UN-Friedens-Botschafterin Dr. Jane Goodall, weltbekannte Primatenforscherin und Gründerin des Jane Goodall Instituts, sprach sich öffentlich gegen das Leiden der Primaten in Tierversuchen am Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik (MPI) aus.
Dr. Goodall bezieht sich mit ihrer Forderung auf die Ergebnisse einer Undercover-Recherche am MPI in Tübingen, die 2013/14 in Zusammenarbeit der britischen BUAV und SOKO Tierschutz durchgeführt wurde. Die bei Stern TV veröffentlichten Bilder schockierten die Bevölkerung und setzten eine öffentliche Debatte über Primatenversuche in Gang. SOKO Tierschutz und BUAV stellten Forderungen an die Landesregierung Baden-Württemberg. Seitens der Behörden laufen intensive Ermittlungen gegen das Institut.
Der Hauptkritikpunkt ist, dass die Tierversuche nicht wie in den Genehmigungen vorgeschrieben auf Freiwilligkeit, sondern auf gewaltsames Training, Zwangsfixierung und Wasserentzug basieren. Die Affen wurden während der Versuche in schalldichte dunkle Kammern gesperrt, ihre Köpfe wurden festgeschraubt und sie mussten eintönige Aufgaben erfüllen – bis zu 5 Stunden täglich, bis zu 5 Tage in der Woche, motiviert durch Durst. Die Auswirkungen schwerer chirurgischer Eingriffe im Kopfbereich und zahlreicher Komplikationen, die auf die Implantate zurückzuführen sind, zeigen deutlich, dass es sich nicht um Versuche geringer oder mittlerer Belastung handelt.
Die BUAV und SOKO Tierschutz haben einen umfassenden Bericht beim Regierungspräsidium Tübingen – dem zuständigen Amt, das diese Experimente an den Primaten genehmigt hat – eingereicht. Die Tierschutzorganisationen belegen darin, dass die Forscher am MPI es versäumt haben, ausreichende und wahrheitsgetreue Informationen über Vor- und Nachteile oder Alternativen bereitzustellen. Die Behörde in Tübingen hat es versäumt, die rechtlich vorgeschriebenen Untersuchungen objektiv und gründlich durchzuführen, bevor die Primatenexperimente genehmigt wurden.
BUAV, Bild Mark Schierbecker wikipedia