Die Münzen kosten zu viel Geld.
Nach mehr als 230 Jahren wird in den USA die Produktion der Ein-Cent-Münze, auch Penny genannt, eingestellt. Wie mehrere US-Medien unter Berufung auf das Finanzministerium und Münzproduzenten berichten, sollen ab Anfang nächsten Jahres keine neuen Pennys mehr in Umlauf gebracht werden. Zwar können Verbraucher weiterhin mit vorhandenen Ein-Cent-Stücken bezahlen, doch Unternehmen werden künftig Preise auf die nächstgrößere Münze – also fünf Cent – auf- oder abrunden. Der letzte Produktionsauftrag für die Münzen sei bereits erteilt worden.
Hintergrund der Entscheidung sind die stark gestiegenen Herstellungskosten: Während die Produktion eines Pennys vor zehn Jahren noch 1,3 Cent kostete, liegt der Wert heute bei 3,69 Cent pro Münze. Durch die Abschaffung der kleinsten US-Münze, die aus einer Kupferbeschichtung über einem Zinkkern besteht, sollen Schätzungen zufolge jährlich rund 56 Millionen Dollar eingespart werden. Derzeit sind etwa 114 Milliarden Pennys im Umlauf – genug, um den Bedarf noch Jahre zu decken. Die Münze hat eine lange Tradition: Erstmals 1793 ausgegeben, zeigt sie seit 1909 das Porträt von Präsident Abraham Lincoln.
Wie geht Deutschland mit Kleinstmünzen um?
In Deutschland wird das Ein-Cent-Stück zwar noch geprägt, doch auch hier wird seit Jahren diskutiert. Anders als in den USA gibt es jedoch keine Pläne, die Münze abzuschaffen. Allerdings hat sich der Umgang mit Cent-Beträgen im Alltag bereits verändert: Viele Geschäfte runden Preise freiwillig auf oder ab, insbesondere bei Barzahlungen. So sind etwa Beträge wie 4,99 Euro oder 5,01 Euro weit verbreitet, während 4,97 Euro seltener geworden sind.
Die Bundesbank argumentiert, dass die Ein-Cent-Münze für die Preisstabilität und den reibungslosen Zahlungsverkehr wichtig sei. Kritiker verweisen jedoch auf die hohen Produktionskosten – ähnlich wie in den USA. Die Herstellung einer Ein-Cent-Münze kostet in Deutschland etwa 1,5 Cent, bei der Zwei-Cent-Münze sind es sogar rund 2,5 Cent.
MK