In einem Handelsblatt-Interview vom 11. Juli äußert sich der Leiter der Atlantik-Brücke, Friedrich Merz, zum viel kritisierten TTIP-Abkommen. Das transatlantische Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU wurde zuletzt von Kritikern wegen der geheimen Verhandlungen und der starken Lobbyeinflüsse stark kritisiert. Die „Harmonisierung“ von Standards zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie sehen Kritiker als besonders gefährlich an. In diesem Zusammenhang wurde bereits öfter das Beispiel von Chlorhühnern angeführt. In den USA werden z.B. Hühnerteile mit Chlor zur Desinfektion behandelt. Die EU erlaubte damals dieses Verfahren nicht.
Im Interview mit dem Handelsblatt bemühte sich der ehemalige Unionspolitiker Merz stattdessen um Neutralität. Er würde ein „amerikanisches Chlorhuhn einem europäischen Penecillin-Hünchen vorziehen“ – in Anspielung auf die Antibiotika-Behandlungen von Mast-Tieren in der EU. Die Angst vor sinkenden Standards sehe er als unbegründet an. Vielmehr erinnere ihn die aktuelle Diskussion an die damalige Einführung des Binnenmarktes in der EU.
Bild (Harald Dettenborn – www.securityconference.de)