Heutzutage gibt es so viele Anlagemöglichkeiten, dass einem dabei schon einmal der Kopf schwirren kann, wenn man sich über verschiedene Produkte zur Kapitalanlage informiert. Unweigerlich stellen sich dabei auch Fragen nach der Sicherheit dieser Geldanlagen. Die Börse kann crashen, Unternehmen können pleitegehen, und in Zeiten des großen Gelddruckens wird auch Papiergeld immer wertloser. Viele stoßen im Rahmen ihrer Recherchen dann auf Gold und andere Edelmetalle. Sie gelten als krisensicher und eignen sich auch dazu, sich eine Reservewährung als Notvorrat aufzubauen, falls es doch einmal zu einer Hyperinflation kommen sollte.
Daraus wird ersichtlich, dass Gold nach wie vor als Krisenwährung betrachtet wird und für viele als sicherer Hafen erscheint, wenn es auf den weltweiten Kapitalmärkten zu turbulent wird.
In dieser Zeit der Nullzinspolitik und des Gelddruckens im großen Stil verlieren die Menschen immer mehr den Glauben in das bestehende Währungssystem.
Das sehen auch immer mehr Menschen so und suchen nicht nur eine Kapitalanlage, sondern auch eine Währung für Krisenzeiten, die im Gegensatz zu Papier ihren Wert nicht verliert.
Vor allem bei Deutschen ist Gold als Anlageobjekt sehr beliebt. Der Grund dafür ist historisch bedingt. Durch die Hyperinflation in den 1920er- und 1930er-Jahren, wo die Währung komplett wertlos geworden war, verloren die Menschen das Vertrauen in das System. Das ist bis heute in den Köpfen der Menschen verankert.
Im Grunde genommen verliert Gold an sich nicht an Wert. Die Menge einer Unze ist immer gleich. Was sich jedoch ändert, ist der Preis, der im Austausch gegen die Unze bezahlt werden muss.
Das ist ein fundamentaler Unterschied zu einem Währungssystem, das auf Papiergeld basiert, da immer mehr Geld gedruckt werden muss, um die gleiche Menge Geld zu erhalten.
Manche Menschen interessieren sich beim Kauf von Gold weniger für die Rendite, sondern wollen sich gezielt einen Notvorrat damit aufbauen, um bei einer Währungsentwertung noch etwas in der Hand zu haben, was einen Wert hat und als Ersatzwährung eingesetzt werden kann.
In diesen Fällen empfiehlt es sich natürlich nicht, einen ganzen Barren für mehrere tausend Euro zu kaufen, da dieser sich nur schlecht zum Eintauschen gegen Waren eignet. Daher sollte man sich einen Vorrat an kleinen Stückelungen zulegen: Barren in der Größe 1g und 5g eignen sich gut dazu.
Für Absicherungen gegen Risiken auf dem Kapitalmarkt kann man dann auch noch Barren oder Unzen im 50g-Bereich kaufen.
Zu beachten beim Kauf von kleinen Stückelungen ist, dass diese beim Kauf teurer sind als größere Stückelungen. So bezahlt man beispielsweise für kleine Barren in 1g- oder 5g-Stückelung einen Aufpreis zwischen 10% und 20%, für Unzen oder 50g-Barren 2% bis 5%, und ab 100g 1% bis 1,5%.
Wer ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Geldanlage in Gold investieren möchte, sollte in größere Stückelungen investieren.
Außerdem stellt sich bei einer solchen Investition dann auch noch die Frage, ob man physisches Gold erwerben soll oder nur sogenanntes Papier-Gold.
Bei der sicheren Lagerung von Gold denken die meisten Menschen gleich an ein Bankschließfach, in dem man kleinere Mengen lagern kann. Im äußersten Fall – bei einer Enteignung – kann das Schließfach jedoch leicht beschlagnahmt und geräumt werden.
Außerdem ist Gold nicht nur in Form von Barren, sondern auch in Form von Münzen erhältlich. Diese sind teurer, da die Produktion aufwändiger ist.
Bis zu einem Wert von 2.000 Euro kann man Gold mit Bargeld erwerben, ohne, dass der Händler eine Legitimitätsprüfung durchführen muss. Ist der Betrag jedoch höher, kann man beim Kauf nicht mehr anonym bleiben, da dann die Geldwäsche-Richtlinien greifen und eine Überprüfung durchgeführt werden muss.
Beim Kauf von Gold fällt keine Mehrwertsteuer an.
Zum Thema Abgeltungssteuer weiß Ronny Wagner: „Es fällt keine Abgeltungssteuer an. Es ist sicherlich ein Vorteil gegenüber Aktien, Investments und anderen Anlageformen. Was wir beachten müssen ist, wenn wir das Gold innerhalb von 12 Monaten wiederverkaufen und das mit Gewinn tun, dann kommt die sogenannte Spekulationssteuer zum Tragen, wo dann der persönliche Steuersatz des Anlegers in Rechnung gestellt wird.“
So wie die Geschichte des Goldes lang und erfolgreich ist, sollte man auch über einen längeren Zeitraum in Gold investieren um erfolgreich dessen Vorteile zu nutzen.
Bilder: Noble Metal Factory