Die Zahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfonds ist das vierte Jahr in Folge gestiegen. 16,2 Prozent der Deutschen, die älter als 14 Jahre sind, besaßen im vergangenen Jahr Aktien oder Aktienfonds. Vor allem interessierten sich die Deutschen für die indirekte Aktienanlage. So gab es 617.000 Aktienfondsbesitzer mehr als im Jahr 2017. Dagegen legten 373.000 weniger Aktionäre ihr Geld direkt in Einzelaktien an. „Festzuhalten bleibt, dass er Aufwärtstrend bei den Aktionärszahlen 2018 ungebrochen ist. Zuversichtlich für die nächsten Jahre stimmt, dass der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre alle Bevölkerungsgruppen erfasst hat und auch die jüngeren Jahrgänge stärker an Aktien interessiert sind“, bilanzierte Christine Bortenlänger, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des Deutschen Aktieninstituts.
Mehr als die Hälfte der Deutschen für die Aktienanlage zu begeistern, bleibe aber eine Herausforderung. Die Deutschen legten ihr Geld immer noch lieber auf Girokonten und fast zinslosen Sparbüchern an. Wer stärker auf Aktien und Aktienfonds setze, erziele langfristig jedoch höhere Erträge. So sei es leichter Geld zu sparen und fürs Alter vorzusorgen. Anleger, die langfristig in den Deutschen Aktienindex Dax investierten, hätten in den vergangenen Jahren im Durchschnitt Erträge in Höhe von sechs bis neun Prozent erwirtschaftet.
Bortenlänger sagte: „Um die Deutschen zu einem Volk von Aktionären zu machen, ist und bleibt der größte Hebel, die Aktie im System der Altersvorsorge stärker zu berücksichtigen.“ Der Expertin zufolge ist das notwendig, weil die umlagefinanzierte staatliche Rente den Lebensstandard der Deutschen nicht mehr ausreichend absichert. Darüber hinaus müssten die jüngeren Generationen, die die steigende Rentenlast tragen, entlastet werden. „Statt weiter am Umlagesystem herumzudoktern, muss die Politik auf Aktien in der Altersvorsorge setzen, um das wohl größte sozialpolitische Problem der kommenden Jahre zu entschärfen“, appellierte Bortenlänger. Positive Vorbilder im Ausland, zum Beispiel Schweden, gebe es viele.
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