Sachwerte

Nischeninvestment: Osmium, das letzte und seltenste Edelmetall

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14.12.2021
Edelmetalle wie Gold und Silber gelten als stabile Zahlungsmittel und Investitionsanlagen. Vor allem seit Beginn der Pandemie haben viele Investoren auf Gold als sicheren Hafen in Zeiten des Aufruhrs gesetzt.

Edelmetalle wie Gold und Silber gelten als stabile Zahlungsmittel und Investitionsanlagen. Vor allem seit Beginn der Pandemie haben viele Investoren auf Gold als sicheren Hafen in Zeiten des Aufruhrs gesetzt. Über die Jahrtausende war Gold stets ein stabiles Zahlungsmittel und ist, wie auch Silber, als Rohstoff in großen Mengen vorhanden – wobei die Quelle so schnell nicht versiegen wird. Doch seit einigen Jahren gibt es eine neue Anlageoption unter den Edelmetallen, die es experimentierfreudigen Investoren erlaubt, einen neuen Markt mitzugestalten und die in ihrem Vorkommen selten und damit nur begrenzt vorhanden ist. Es handelt sich um Osmium, das erst 2014 auf dem Weltmarkt eingeführt wurde.

Einst giftig, jetzt attraktiv

Bis zu seiner Markteinführung war Osmium weitestgehend unbekannt, da es als Osmiumschwamm nur in einer gesundheitsgefährdenden Form vorlag, dessen Handel nur Chemieunternehmen betreiben durften. Das änderte sich, als 2013 mit der Ausreifung eines Kristallisationsverfahrens Osmium in kristalliner und damit ungiftiger Form hergestellt werden konnte. Durch das aufwendige und teure Verfahren der Kristallisation wird eine Veränderung der atomaren Anordnung vorgenommen, die eine ungefährliche Nutzung des Edelmetalls ermöglicht. Dies macht kristallines Osmium für den Schmuck- und Investorenmarkt interessant. Doch nur ein Teil des Rohosmiums wird für diesen Markt kristallisiert, der Rest gelangt in die Forschung und Medizin, wo es unwiederbringlich verbraucht wird.

Selten und einzigartig

Für den Schmuckmarkt wird Osmium zu hochklassigen Juwelierwaren verarbeitet und als sogenanntes »sunshine element« in Ringen, Ketten, Ohrschmuck oder anderen Variationen vielseitig verarbeitet. Fast alle Formen können aus Osmium zugeschnitten werden. Gerade als Schmuckobjekt eignet sich Osmium aufgrund seiner Unverfälschbarkeit für besonders edle Stücke sehr gut, denn seine kristalline Struktur ist einzigartig und vergleichbar mit dem Fingerabdruck eines Menschen. Eine Fälschung von Osmium ist aufgrund seiner Eigenschaft als Edelmetall mit der höchsten Dichte unmöglich. Gold beispielsweise kann auch geschmiedet werden, indem es mit Wolframbarren plattiert wird, da sich die Dichte beider Elemente ähnelt. Zudem ist eine Wiederverwendung des einmal zu Schmuck verarbeiteten Osmiums wegen seiner einzigartigen kristallinen Struktur nicht möglich.

Begrenztes Vorkommen

Da Osmium zusammen mit Platin abgebaut wird, hängt die Menge des Abbaus von Rohosmium mit der künftigen Rolle von Platin zusammen. Beim Abbau von 10.000 Tonnen Platinerz wird nur etwa eine Unze Osmium gewonnen, das entspricht circa 31 Gramm. Demzufolge muss der Platinmarkt den Abbau von Osmium mitfinanzieren, der jedoch in bis zu drei Kilometern Tiefe nicht nur gefährlich, sondern auch sehr teuer ist. Die jährliche Weltproduktion von Osmium liegt bei nur etwa einer Tonne, die durchschnittliche Kristallisationsrate steigt zurzeit von 100 Kilogramm auf mehrere 100 Kilogramm pro Jahr. Insofern ist Osmium circa tausendmal seltener als Diamanten, die durch schwere Preisverluste über drei Jahre, resultierend aus dem Kunstdiamantenmarkt, deutlich an Attraktivität verloren haben. Teilweise fielen die Preise bis zu 60 Prozent pro Jahr für Diamanten, während die Osmium-Preise unaufgeregt stiegen.

Osmium als Anlageobjekt

Aufgrund seiner Seltenheit und dem Wissen um die begrenzte Förderung könnte bei gleichzeitigem Anwachsen des Osmium-Schmuckmarktes und dem steigenden Verbrauch für die verschiedenen Technologiebereiche auch die Nachfrage nach kristallinem Osmium steigen, wodurch aber wieder weniger Osmium als Sachwert auf dem Anlagemarkt zur Verfügung stehen würde. Es ist also die Kombination aus Seltenheit des Vorkommens und stetig steigender Nachfrage, die Osmium als Sachwertanlage für Investoren so interessant macht. Da eine Beeinflussung des seltenen Edelmetalls durch andere Asset-Klassen sehr gering ist, kann es für die Glättung eines Portfolios sorgen und dieses aufwerten. Zudem ist es unbegrenzt haltbar und lässt sich auf verschiedenen Märkten wieder verkaufen.

Der Erwerb von Osmium

Wer Osmium erwerben möchte, kann sich an eines der 30 internationalen Osmium-Institute wenden, die für die Inverkehrbringung und Zertifizierung zuständig sind und den Handel ermöglichen. An das Institut angeschlossen sind regionale Händler und natürlich auch Online-Shops, in denen Anleger Osmium erwerben können, wobei jeder Kauf und jedes sich in Umlauf befindliche Stück in einer durch die Institute geführten, internationalen Datenbank katalogisiert wird. Insofern ist Osmium natürlich ein exklusives Nischeninvestment auf dem breitgefächerten Anlagemarkt. Doch entdecken immer mehr Investoren das »letzte« Edelmetall für sich, sodass die Preise schnell steigen und täglich neue Akteure auf dem Osmiummarkt auftauchen

Künftige Prognosen schwierig

Mittlerweile werden auch Uhren und Mikroskulpturen aus Osmium hergestellt. Doch dürfen bei allen positiven Aspekten die Risiken eines Investments nicht unterschätzt werden. Dazu gehört die zukünftige Preisentwicklung, die schwierig zu beurteilen ist. Osmium kann zudem nicht in eine andere Form umgewandelt werden und bietet keine Rentabilität. Den Zeitpunkt, an dem Osmium abgebaut sein wird, bezeichnen Experten als »Big Bang«, nach dem immer weniger Osmium für den Einzelhandelsverkauf zur Verfügung stehen und es nur noch durch die Rückkäufe von Investoren erhältlich sein wird. Dies könnte spekulativ natürlich tatsächlich zu enormen Preissteigerungen führen und ein Investment interessant machen.

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