Ein Blick auf den Action-Discounter im Einkaufszentrum Königsbau Passagen Stuttgart
Der niederländische Billighändler Action setzt seinen europaweiten Expansionskurs ungebremst fort und verändert das Wettbewerbsumfeld im Einzelhandel grundlegend. Das Unternehmen eröffnet jede Woche neue Filialen und zählt inzwischen mehr als 2.600 Standorte in 11 Ländern – Tendenz steigend.
In Deutschland liegt Action bereits bei über 500 Märkten und wächst schneller als alle klassischen Wettbewerber. Gründe sind vor allem das extrem günstige Preisniveau, eine effiziente Lieferkette und ein Sortiment, das bewusst wechselnd und impulsgetrieben zusammengestellt ist.
Action profitiert von der anhaltenden Preisorientierung vieler Verbraucher. Niedrige Einkaufspreise, schnelle Sortimentsrotation und ein Filialformat, das mit minimalem Personaleinsatz betrieben werden kann, sorgen für hohe wirtschaftliche Effizienz. Händlerverbände warnen bereits, dass traditionelle Kaufhäuser und Supermärkte dem Druck kaum standhalten können, insbesondere im Non-Food-Segment. Hersteller geraten ebenfalls unter Druck, da Action durch seine Einkaufsmacht zunehmend eigene Margenbedingungen diktiert.
Für den deutschen Handel ist die Entwicklung ambivalent: Einerseits bietet Action Konsumenten ein klar inflationstaugliches Angebot. Andererseits verschärft die aggressive Expansion die Marktbereinigung in Innenstädten und Gewerbegebieten. Branchenexperten rechnen damit, dass Action mittelfristig zu den umsatzstärksten Handelsketten Europas zählen könnte, da sich das Modell in mehreren Märkten gleichzeitig skaliert und bislang ohne nennenswerte Wachstumsgrenzen auskommt.
SK