Tim Cook weist die Vorwürfe im Interview mit dem Handelsblatt zurück unter dem Verweiß darauf, dass nicht Apple entscheide, sondern es jedem User selbst überlassen werde, ob er getrackt werden will. Die Datenschutz-Initiative bringe nach Meinung von Facebook, eine große Unsicherheit in das Werbegeschäft. Von diesem hängt fast der gesamte Umsatz des Techkonzerns Facebook ab. Im Gegensatz zu Apple, will Facebook das Internet kostenlos machen und Einnamen über Werbung generieren, wogegen Apple den Fokus auf Bezahlmodelle legt.
Von den Umstellungen ist auch Google betroffen, einerseits mit der eigenen Plattform YouTube, die auch auf personalisierte und zugeschnittener Werbung über getracktes Verhalten funktioniert. Andererseits geraten die beiden Unternehmen an anderer Stelle aneinander. Seit dem achten Dezember verlangt Apple von Entwicklern in seinem App Store, dass bei Updates eine Art Beipackzettel für den Datenschutz angehängt werden. Dadurch können sich Nutzer vor dem Herunterladen darüber informieren, welche Informationen die App sammelt und weitergibt. Seit fast zwei Monaten hat Google seit dem schon keine Updates für seine Apps wie Maps, Youtube oder Gmail eingereicht. Normalerweise werden die Apps alle paar Tage aktualisiert um auch kleine Fehler zu beheben. Bislang haben die Google-Apps die Kennzeichnung, welche Daten gesammelt werden, noch nicht. Es sollen nach einer Ankündigung des Konzerns in Kürze neue Versionen der Apps mit diesen Beipackzetteln hochgeladen werden.
Die ATT-Initiative von Apple-Chef Tim Cook, stellt den Datenschutz wieder mehr in den Mittelpunkt, der in den letzten Jahren von vielen Techkonzernen eher am Rande betrachtet wurde. Cook spricht sich dabei im Interview mit dem Handelsblatt sogar für noch mehr Regulierungen aus. „Ich hoffe, es wird mehr Regulierung geben“, sagt Cook und lobt die EU und die Datenschutzgrundverordnung. „Die DSGVO ist eine großartige Grundlage. Ohne diese Initiative wären wir heute in einer noch übleren Situation.“ Weiter sagt er: „Ich bin dafür, noch weiter zu gehen. Neue Gesetze sollten Datensparsamkeit als Grundlage haben. Außerdem brauchen Nutzer Zugang zu und Kontrolle über die Daten, die über sie gesammelt werden“.