Doch was kann getan werden, um Abhilfe zu schaffen? Schließlich leisten Finanzunternehmen mit ihren Dienstleistungen einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung. Und trotzdem wird zu häufig ihr gesellschaftlicher Nutzen durch aufsehenerregende und skandalisierende Krisenberichterstattung überlagert. Um dem entgegenzuwirken liefert die PR das richtige Instrumentarium. So wirken PR-Maßnahmen gegenüber der herkömmlichen und wesentlich kostenintensiveren Werbung deutlich effektiver. Hauptgrund dafür dürfte die Dialogorientierung einer proaktiven PR-Arbeit sein, in der der direkte Kontakt mit Menschen gesucht und einseitiges Aufoktroyieren von Botschaften vermieden wird. Während perfektionistisch anmutende Werbung Misstrauen eher noch verstärkt, werden gezielte PR-Strategien als offenes und ernstgemeintes Angebot zum Austausch rezipiert, was sich nachhaltig positiv auf das Unternehmensimage auswirkt. Auch wenn nicht alle Schieflagen des Finanzsystems auf einen Schlag zu beseitigen sind, kann eine zielgruppenorientierte PR doch wichtige Verbesserungen nach außen kommunizieren und so für ein anlegerfreundliches Fundament sorgen.
Gerade im direkten Austausch mit dem Kunden liegt im Finanzsektor vielfach ungenutztes Potential. So hadern viele Anleger mit der Qualität der Finanzberatung der Geldinstitute. Einer Studie der Zeitschrift Finanztest aus dem Jahr 2012 folgend, wonach viele Berater die gesetzlich vorgesehenen Hinweise nicht geben konnten oder wollten, haben sie auch allen Grund dazu. Neben Maßnahmen zum Qualitätsmanagement muss es daher ein Ziel sein über adäquate Finanz-PR Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu schaffen. Eine sorgfältig entworfene Öffentlichkeitsarbeit darf nicht länger loses Beiwerk sein, sondern muss als zentraler Bestandteil in die Unternehmensführung integriert werden. Die nächste Krise wird kommen und bei deren Bewältigung kann die PR-Abteilung Wege aufzeigen, um auch öffentlich das Gesicht zu wahren.
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