Bereits im Alter von 37 Jahren wurde August Oetker 1981 persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, einer Holding der Oetker-Gruppe. In der Zeit von 1991 bis 2003 sei Dr. Oetker unter seiner Leitung zum Markführer bei Backartikeln, Backmischungen, Dessertprodukten und Pizzen geworden, teilt Unternehmenssprecher Jörg Schillinger mit. Nun gehören weltweit mehr als 40 Landesgesellschaften zum Unternehmen.
Unternehmerisches Gespür, Weitsicht und eine an den Mitarbeitern orientierte Unternehmenskultur – damit habe August Oetker die strategische Entwicklung der Oetker-Gruppe geprägt, betont Schillinger. Das Magazin Capital und die Umweltstiftung WWF ehrten August Oetker 1995 als Ökomanager des Jahres. Von der Universität Witten/Herdecke erhielt er 2000 die Ehrendoktorwürde, weil er sich stark für die Verbesserung der Bildungspolitik engagierte. Und die Lebensmittel Zeitung zeichnete August Oetker für seine Verdienste in der Ernährungswirtschaft mit dem „Goldenen Zuckerhut“ aus.
Seit dem Jahr 2010 ist der Unternehmer Vorsitzender des Beirats der Dr. August Oetker KG und für die Entwicklung der Firmengruppe verantwortlich. Eigentlich scheiden die Vorsitzenden des Beirats im Alter von 70 Jahren aus dem Gremium aus, doch sein Vater Rudolf-August Oetker schrieb in seinem Testament, dass August Oetker bis zu seinem 75. Lebensjahr in dieser Funktion agieren soll. Demnach scheidet August Oetker erst Ende März aus dem Beirat aus.
Dem Beiratschef war Nachhaltigkeit immer besonders wichtig. Seine Philosophie bringt der Familienunternehmer so auf den Punkt: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, Menschen zum nachhaltigen Handeln zu ermuntern.“ Darüber hinaus ist es für August Oetker eine Selbstverständlichkeit, auch im Sinne des Gemeinwohls zu handeln. Werte und Wachstum schließen sich aus seiner Sicht nicht aus. Deshalb sagte er einmal: „Wir haben uns immer am Prinzip des ehrbaren Kaufmanns orientiert, der Geschäftssinn und Gemeinsinn auf ideale Weise miteinander verbindet.“
Bildquelle: Dr. August Oetker KG