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Porsches Börsendebüt: erfolgreich, aber kein Eisbrecher

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30.09.2022
Porsches Börsendebüt: erfolgreich, aber kein Eisbrecher

Es war der größte Börsengang seit 1996 als damals die Telekom den Schritt aufs Frankfurter Parkett wagte: Seit den Morgenstunden des 29. September sind Aktien der Porsche AG öffentlich handelbar. Trotz einiger Kritik im Vorfeld – etwa wegen der Verteilung der Aktien – und eines derzeit »herausfordernden Marktumfeld(es)«, wie VW-Finanzchef Arno Antlitz selbst feststellte, scheint der Börsenstart des Sportwagenherstellers zunächst geglückt.

Auf 82,50 Euro war de Aktienpreis zunächst festgelegt worden, der erste Kurs lag bereits darüber, nämlich bei 84 Euro. Innerhalb der ersten Minuten dann folgte die erste Zitterpartie, als der Aktienkurs kurzfristig um 1,5 Prozent fiel, um dann wieder auf 86,76 Euro anzusteigen. Trotz buchstäblicher Höhen und Tiefen also ein Erfolg für den Sportwagenhersteller aus Stuttgart. »Wir haben Porsche erfolgreich an die Börse gebracht. Heute ist ein guter Tag für Porsche und für Volkswagen«, fasste Arno Antlitz die Lage zusammen. Auch Porsche- und VW-Chef Oliver Blume sprach von einem »historische(n) Moment« für den Konzern.

Mit einer zeitweisen Börsenbewertung von 76, 5 Milliarden Euro hat der Automobilkonzern sogar bereits die Autobauer Mercedes-Benz und BMW in ihrem Börsenwert überholt – und doch scheint es, als ob das insgesamt erfolgreiche Börsendebüt von Porsche kaum weitere Unternehmen an die Börse locken wird. Das ist jedenfalls die Einschätzung Martin Thoneycrofts. Der Experte, unter anderem Managing Director bei Morgan Stanley, wird im »manager magazin« wie folgt zitiert: »Die positive Resonanz der Investoren auf Porsche hilft sicher, was die Stimmung angeht, wird aber nicht zwangsläufig in nächster Zeit für mehr Aktivität sorgen«. Doch gerade diese sei nötig, denn Börsengängen drohe insgesamt ein schwarzes Jahr, warnte auch Antoine de Guillenschmidt, Managing Director von Goldman Sachs.

Lediglich 4,5 Milliarden Dollar haben europäische Börsengänge, Informationen des »manager magazin« zufolge, in diesem Jahr bisher eingebracht. Dass Porsche hier eine Trendumkehr herbeiführt und zum »Eisbrecher« wird, wie Blume im Vorfeld gehofft hatte, ist also nach überwiegender Expertenmeinung wohl nicht zu erwarten.

AS

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