Aviapartner Düsseldorf hat seine Lizenz als Bodenabfertiger am Flughafen Düsseldorf verloren.
Das Unternehmen Aviapartner Düsseldorf, ein langjähriger Dienstleister für Bodenabfertigung am Flughafen Düsseldorf, hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Dieser Schritt folgte auf den Verlust der zentralen Lizenz für Bodenabfertigung im Jahr 2023, der das Unternehmen in eine existenzielle Krise stürzte. Seitdem konnte Aviapartner nur noch als Subunternehmer tätig sein, was das Konzept des Unternehmens erschütterte und die wirtschaftliche Situation deutlich verschlechterte. Trotz der Insolvenz läuft der Betrieb weiter, insbesondere in der aktuellen Feriensaison, in der der Flughafen Düsseldorf täglich über 70.000 Reisende abfertigt. Die Löhne der rund 340 Mitarbeiter sind bis August 2025 durch Insolvenzgeld gesichert.
Hintergrund der Krise ist das umstrittene Lizenzvergabesystem am Flughafen Düsseldorf, bei dem die Bodenabfertigungslizenzen alle sieben Jahre neu vergeben werden, heißt es in einem Bericht von »t-online«. Aviapartner hatte im Jahr 2023 die entscheidende Lizenz verloren und musste fortan als Zulieferer für andere Abfertiger arbeiten, was die Gewinnmargen erheblich schmälerte.
Zur Bewältigung der Krise wurde der Sanierungsexperte Dr. Georg Heidemann als Generalbevollmächtigter bestellt, der bereits bei den Insolvenzen von Air Berlin und Germania eine zentrale Rolle spielte. Das Unternehmen prüft nun eine strategische Neuausrichtung, möglicherweise als Personaldienstleister, um unabhängiger von den Lizenzzyklen zu werden. Parallel läuft ein Rechtsstreit gegen das aktuelle Vergabesystem.
Die größten Herausforderungen für Aviapartner sind die Sicherung der 340 Arbeitsplätze, der zunehmende Wettbewerbsdruck durch zwei neue Lizenznehmer, die den Markt dominieren, sowie die unklaren politischen Rahmenbedingungen. Das NRW-Verkehrsministerium hat bisher keine klare Linie zur künftigen Lizenzvergabe vorgelegt.
MK