Deutsche trinken immer weniger alkoholhaltiges Bier.
In Deutschland ist der Bierabsatz in den ersten fünf Monaten des Jahres stark eingebrochen – so stark wie seit Jahren nicht mehr. Trotz sonnigem Wetter, das normalerweise zum geselligen Trinken einlädt, greifen die Menschen hierzulande seltener zum klassischen Bier.
Laut eines Berichts von »t-online.de« verzeichnete die Branche im Zeitraum von Januar bis Mai einen Rückgang von 6,8 Prozent beim Absatz alkoholhaltiger Biere im Vergleich zum Vorjahr. Selbst im von Corona geprägten Jahr 2021 mit geschlossenen Gaststätten und Veranstaltungsverboten wurde mehr Bier verkauft.
Diese Entwicklung bleibt für die deutsche Brauwirtschaft nicht folgenlos. Rainer Emig, Vertriebschef der Brauerei Veltins, erklärte gegenüber t-online.de: »Der Biermarkt schwächelt aktuell in einer Größenordnung, wie wir sie so seit der Wiedervereinigung nicht erlebt haben.«
Konkret bedeutet das: Rund 2,3 Millionen Hektoliter Bier weniger wurden in den ersten fünf Monaten 2025 abgesetzt als im gleichen Zeitraum 2024. Zwar gingen die Verkaufszahlen bereits in den Vorjahren tendenziell zurück, doch der aktuelle Einbruch sei laut Veltins etwa doppelt so stark wie im Vorjahr.
Ein Grund für den Rückgang liegt im veränderten Konsumverhalten der Verbraucher. Wie »tagesschau.de« Anfang Juli berichtete, erfreut sich Dosenbier wachsender Beliebtheit. Der Marktanteil dieses Verpackungsformats stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent.
Auch alkoholfreie Biere sind weiterhin gefragt. Viele Brauereien setzen deshalb verstärkt auf dieses Segment, um die Verluste im traditionellen Biergeschäft zumindest teilweise zu kompensieren. Doch laut Volker Kuhl, Sprecher der Geschäftsführung bei Veltins, können alkoholfreie Varianten die Absatzrückgänge maximal zu einem Drittel auffangen. Er warnt davor, dass es für einige Brauereien künftig schwierig werden könnte, sich am Markt zu behaupten.
MK