(IfW) Die deutsche Konjunktur steht in diesem und im nächsten Jahr im Zeichen eines Investitionsaufschwungs. Zusätzlich wird der private Verbrauch angesichts wieder kräftiger steigender Einkommen spürbar zunehmen. Der Außenhandel wird sich ebenfalls beleben, rein rechnerisch aber nicht zur Expansion beitragen.
Die binnenwirtschaftlichen Komponenten absorbieren somit den gesamten Produktionsanstieg von 2 Prozent in diesem und 2,5 Prozent im nächsten Jahr. Während im laufenden Jahr die Normalauslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten bereits leicht überschritten wird, dürfte die Überauslastung im nächsten Jahr schon beträchtlich sein. Der Beschäftigungsaufbau setzt sich beschleunigt fort, auch weil die hohe Zuwanderung den Alterungseffekten hierzulande entgegenwirkt. Während die Arbeitslosenquote wieder sinkt, verstärkt sich der Preis- und Lohnauftrieb. Nach den jüngsten Beschlüssen der EZB wird das monetäre Umfeld für die deutsche Volkswirtschaft auf Jahre hinaus noch extrem expansiv bleiben. Damit steigen die Stabilitätsgefahren aufgrund einer konjunkturellen Überhitzung. Die Finanzpolitik müsste angesichts dieser Situation ehrgeiziger agieren, auch wenn steigende konjunkturbedingte Haushaltsüberschüsse zu erwarten sind.
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | |
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Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt | 0,7 | 0,4 | 2,0 | 2,5 |
Erwerbstätige im Inland (1 000 Personen) | 41 607 | 41 847 | 42 216 | 42 630 |
Arbeitslose, BA (1 000) | 2 897 | 2 950 | 2 893 | 2 835 |
Verbraucherpreise | 2,0 | 1,5 | 1,2 | 2,2 |
Finanzierungssaldo des Staates in Prozent des BIP | 0,1 | 0,2 | 0,2 | 0,6 |
Schuldenstand in Prozent des BIP | 81,2 | 78,4 | 75,0 | 70,7 |
Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, 12-06-14
Bild Marko Greitschus / pixelio.de