Wirtschaft

Deutschland verliert globale Marktanteile

Studie: Chinas Aufschwung einer der Gründe

2 Min.

28.08.2025

Deutschland wir beim globalen Handel abgehängt.

Deutschlands Anteil am globalen Handel schwindet seit etwa einem Jahrzehnt kontinuierlich – besonders in Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau. Dies geht aus einer bisher unveröffentlichten Analyse des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) hervor, die der »Spiegel« vorliegen hat. Seit 2013 verliert die Bundesrepublik durchschnittlich etwa 0,11 Prozentpunkte Marktanteil pro Jahr, da die deutschen Exporte weniger stark wuchsen als das globale Handelsvolumen.

Hauptgründe für diese Entwicklung sind demnach der wirtschaftliche Aufstieg Chinas und die handelspolitischen Maßnahmen der USA unter Präsident Donald Trump. Mittlerweile entfällt etwa ein Drittel des Welthandels auf die USA und Europa, während China bereits gut ein Sechstel beisteuert. Zusammen stehen diese drei Wirtschaftsräume für die Hälfte des globalen Handelsaufkommens. China gelang es von 2013 bis 2024 im Schnitt, seinen Weltmarktanteil jährlich um circa 0,36 Prozentpunkte zu steigern.

Allerdings musste China auf dem US-Markt »spürbare Einbußen« hinnehmen, wie die Analyse feststellt. Bereits ab 2018, während Trumps erster Amtszeit, stieg der Anteil der mit US-Zöllen belegten chinesischen Exporte von knapp einem Prozent auf zwei Drittel. Inzwischen haben beide Länder gegenseitig Zölle auf nahezu alle Importe verhängt. In der Folge kam es zu erheblichen Verschiebungen der Handelsströme: China kompensierte seine Verluste in den USA durch gesteigerte Marktanteile in Europa, während die USA ihr rückläufiges China-Geschäft teilweise durch höhere Exporte nach Europa ausglichen. Europa selbst profitierte seinerseits von Handelsverlagerungen und gewann Anteile auf dem amerikanischen Markt, die eigentlich China zugestanden hätten.

Deutschland jedoch blieb von diesen positiven Effekten weitgehend ausgeschlossen. Stattdessen sicherten sich andere EU-Länder die Handelsgewinne in Europa und den USA. Auch die gestiegenen chinesischen Exporte nach Europa gingen vor allem zu Lasten deutscher Anbieter.

Als einen Hauptgrund für die rückläufige Wettbewerbsfähigkeit identifiziert die Studie Versäumnisse in der Automobilindustrie. Demnach habe die Branche »zentrale Zukunftstrends« – insbesondere die Wende hin zu alternativen Antrieben – zu spät aufgegriffen. Grundlage der Analyse sind Handelsdaten der Vereinten Nationen, die mehr als 170 Länder umfassen.

MK

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