Wirtschaft

Energiewende: Deutsches CO2 soll vor Norwegen gespeichert werden

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01.09.2022
Energiewende: Deutsches CO2 soll vor Norwegen gespeichert werden

Laut Klimaschutzgesetz soll Deutschland bis 2040 CO2-neutral werden. Doch bei der Herstellung von Zement, Glas oder Aluminium lässt sich der Ausstoß von gebundenem Kohlendioxid nicht vermeiden. Der deutsche Energiekonzern Wintershall Dea und der norwegische Energieriese Equinor planen laut eines Berichts des Onlineportals der »FAZ«, diese Treibhausgase durch eine 900 Kilometer lange Pipeline von der Nordseeküste zu den unterseeischen Speicherstätten vor Bergen und Stavanger zu leiten. Die Industriebetriebe, die diese Treibhausgase produzieren, sollen über ein Rohrnetz direkt mit der Pipeline verbunden werden.

Dieses Rohrnetz ist von der der ehemaligen E.ON-Tochtergesellschaft OGE bereits geplant worden. Der Ferngasnetzbetreiber will bis 2028 gemeinsam mit dem belgischen Energieunternehmen TES ein geschlossenes, 1.000 Kilometer langes Pipelinenetz bauen, das pro Jahr 18 Millionen Tonnen Kohlendioxid transportieren soll.

Die Technik, Kohlendioxid abzuscheiden, zu verflüssigen und dauerhaft zu lagern, nennt sich Carbon Capture Storage (CCS) und ist in Deutschland verboten. Es gab zwar hierzulande Versuchsanlagen, die wurden nach Bürgerprotesten aber verboten. Dabei ist Deutschland beim Ausstoß von CO2 dem Bericht zufolge führend in Europa. 40 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases wollen die beiden Unternehmen transportieren, das wäre nach Angaben von Wintershall Dea ein Fünftel der gesamten Emissionen, die die deutsche Industrie produziert.

Zwar steht das Projekt erst am Anfang, doch das Konsortium Northern Light, bestehend aus Equinor, Shell und Total, hat nach eigenen Angaben bereits einen Vertrag für den Transport und die Speicherung von CO2 abgeschlossen, der niederländische Düngemittelkonzern Yara will jährlich 800.000 Tonnen transportieren und speichern lassen.

MK

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