Das auch für den Kampf gegen den Hunger in der Welt als wichtig geltende Getreideabkommen läuft allerdings schon zum 17. Juli aus. Russland hatte unter anderem die Aufhebung der Sanktionen gegen seine Landwirtschaftsbank verlangt. Dafür wäre allerdings die Zustimmung der EU-Staaten nötig, was ebenfalls als undurchsetzbar gilt. Deshalb sollte die Gründung einer Tochtergesellschaft ein Ausweg sein. Russland beklagt im Zuge der westlichen Sanktionen wegen seines Krieges gegen die Ukraine massive Einschränkungen bei den eigenen Exporten von Getreide und Düngemitteln auf die Weltmärkte. Seit Monaten verlangt die russische Führung deshalb von den Vereinten Nationen mehr Einsatz, um die Exporthindernisse zu beseitigen. Russische Banken können wegen der Trennung vom Swift-Netzwerk nur noch schwer Finanzgeschäfte abwickeln.
Auch die Versicherung von Schiffen und Frachten gilt als schwierig. Unter diesen Bedingungen sei es offensichtlich, dass es keine Grundlage für eine Fortsetzung der Schwarzmeer-Initiative gebe, die am 17. Juli ausläuft, sagte Sacharowa. Russland werde sich bis dahin für eine Umsetzung des Abkommens einsetzen – insbesondere dafür, dass bis dahin alle Frachtschiffe das Schwarze Meer verlassen. Danach hätten die Schiffe wie nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine vor mehr als 16 Monaten keinen Schutz mehr.
dpa