Wirtschaft

Kohle-Embargo tritt in Kraft: Kein Import aus Russland mehr möglich

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11.08.2022
Kohle-Embargo tritt in Kraft: Kein Import aus Russland mehr möglich

Das Kohle-Embargo gegen Russland ist in der Nacht auf Donnerstag in Kraft getreten. Seit Mitternacht kann also keine Kohle mehr aus dem flächenmäßig größten Land der Welt in einen EU-Staat importiert werden. Das Kohle-Embargo ist ein Teil des fünften Sanktionspaketes, welches bereits im April beschlossen wurde. Um den beteiligten westlichen Ländern genug Zeit zu geben, sich auf den Importstopp einzustellen, wurde damals eine Übergangsfrist von 120 Tagen beschlossen.

Das Kohle-Embargo hat das Ziel, die russische Wirtschaft zu schwächen. Es könnte rund acht Milliarden Euro weniger Einnahmen für Russland bedeuten. Einige Experten interpretieren das Ende des Steinkohleimports aus Russland eher als einen symbolischen Akt. Kohle sei kein bedeutendes Exportgut für Russland und die EU für das Land kein wichtiger Abnehmer, sagte beispielsweise der Wissenschaftler D. Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik der »Tagesschau«. Aufgrund der Sanktionen verkauft Russland den Rohstoff nun nach Indien und ist dort mittlerweile als drittgrößter Kohle-Exporteur bekannt – die Kohle-Mengen, die von Russland nach Indien verbracht wurden, stiegen zwischen Juni und Juli um über 70 Prozent an.

Durch den Einfuhrstopp sind wohl keine Lieferengpässe für die EU-Länder zu erwarten, denn Steinkohle ist global verfügbar. Wichtige Länder, die den Bedarf der Europäischen Union an Steinkohle decken können, sind nun vor allem Indonesien, Australien, die USA, Südafrika und Kolumbien.

AS

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