Das Kohle-Embargo hat das Ziel, die russische Wirtschaft zu schwächen. Es könnte rund acht Milliarden Euro weniger Einnahmen für Russland bedeuten. Einige Experten interpretieren das Ende des Steinkohleimports aus Russland eher als einen symbolischen Akt. Kohle sei kein bedeutendes Exportgut für Russland und die EU für das Land kein wichtiger Abnehmer, sagte beispielsweise der Wissenschaftler D. Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik der »Tagesschau«. Aufgrund der Sanktionen verkauft Russland den Rohstoff nun nach Indien und ist dort mittlerweile als drittgrößter Kohle-Exporteur bekannt – die Kohle-Mengen, die von Russland nach Indien verbracht wurden, stiegen zwischen Juni und Juli um über 70 Prozent an.
Durch den Einfuhrstopp sind wohl keine Lieferengpässe für die EU-Länder zu erwarten, denn Steinkohle ist global verfügbar. Wichtige Länder, die den Bedarf der Europäischen Union an Steinkohle decken können, sind nun vor allem Indonesien, Australien, die USA, Südafrika und Kolumbien.
AS