Wirtschaft

USA prüfen Staatsbeteiligung an Intel

Regierung könnte größter Anteilseigner werden

2 Min.

19.08.2025

Intel kämpft seit Jahren mit massiven Herausforderungen.

Die US-Regierung unter Donald Trump erwägt laut Medienberichten den Erwerb einer etwa zehnprozentigen Beteiligung am Halbleiterriesen Intel. Wie Bloomberg, die New York Times und weitere US-Medien übereinstimmend melden, könnte die Regierung Teile der bereits zugesagten Fördergelder aus dem CHIPS Act in Eigenkapital umwandeln. Dies würde die USA zum größten Einzelaktionär des angeschlagenen Chipherstellers machen.

Intel erhält insgesamt 10,9 Milliarden Dollar an staatlichen Zuschüssen aus dem CHIPS Act für die kommerzielle und militärische Chip-Produktion. Genau dieser Betrag würde in etwa ausreichen, um die geplante Beteiligung im Wert von rund 10,5 Milliarden Dollar (bezogen auf die aktuelle Marktkapitalisierung) zu finanzieren, berichtet der Spiegel.

Kush Desai, Sprecher des Weißen Hauses, bestätigte zwar die laufenden Gespräche, warnte jedoch vor voreiligen Schlüssen: »Eine Vereinbarung ist erst dann bindend, wenn sie offiziell von der Regierung kommuniziert wird.« Gleichzeitig ließ er durchblicken, dass ähnliche Umwandlungen von Fördermitteln in Eigenkapital auch bei anderen Unternehmen möglich sein könnten.

Unabhängig von den Regierungsgesprächen hat Intel bereits eine massive Kapitalspritze aus Japan sichergestellt: Der Technologiekonzern Softbank unter Führung von Milliardär Masayoshi Son wird Intel-Aktien im Wert von zwei Milliarden Dollar übernehmen. Softbank expandiert derzeit massiv im US-Markt und ist unter anderem gemeinsam mit OpenAI am »Stargate«-Projekt beteiligt – dem Bau riesiger KI-Rechenzentren. Zudem kontrolliert Softbank den Chipdesigner Arm, dessen Technologie in nahezu allen Smartphones und Tablets verbaut ist.

Der einstige unangefochtene Marktführer Intel kämpft seit Jahren mit massiven Herausforderungen. Während Nvidia im lukrativen KI-Chipgeschäft die Spitzenposition übernahm, gerät Intel auch in seinen Kernbereichen – PC-Prozessoren und Serverchips – zunehmend unter Druck.

MK

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