Die Diskussion um die Errichtung von LNG-Terminals auf Rügen hält weiter an. Jetzt hat sich der Wirtschaftswissenschaftler Christian von Hirschhausen kritisch zu den Plänen für ein Flüssiggas-Terminal auf Rügen geäußert. Der Bau zusätzlicher Anlagen und fester Terminals sei energiewirtschaftlich weder sinnvoll noch notwendig, sagte er im Rahmen einer Veranstaltung in Binz. Dies sei 2022 sinnvoll gewesen. Aber die Situation habe sich entspannt, und es sei keine Gasmangellage mehr zu befürchten. Auch die Pläne für ein großindustrielles Projekt in Mukran mit einem Wasserstoffzentrum passten nicht in die Region, so Hirschhausen, der an der TU Berlin lehrt und Forschungsdirektor am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist.
Bei der Veranstaltung in Binz machten sich mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort ein Bild. Dabei stand auch eine Exkursion zum rund 15 Kilometer entfernten Fährhafen Mukran auf dem Programm. Dort will der Bund schnell ein LNG-Terminal errichten und dafür das LNG-Beschleunigungsgesetz anpassen. Kritiker fürchten wegen des geplanten LNG-Terminals um die Umwelt und den für die Insel wichtigen Tourismus. Der Bund argumentiert hingegen, die Anlage werde für die Versorgungssicherheit gebraucht, um etwa während eines kalten Winters oder bei einem Ausfall anderer Kapazitäten genügend Gas zu haben.